Edschmid («Das Verschwinden des Philip S.», «Ein Mann, der fällt») schreibe über Lebensläufe, die von zumeist gewaltvollen historischen Bedingungen gelenkt seien. Ihre Geschichten seien verbürgt, «und doch beharrt Ulrike Edschmid auf der Gattung des Romans, weil sie weiß, dass über die Biografien anderer Menschen und selbst über die eigene Biografie niemals Gewissheit herrscht», schrieb die Jury.
Edschmid wurde 1940 in Berlin geboren und wuchs in der Rhön auf. Heute lebt sie in Berlin. Die Werke der studierten Literaturwissenschaftlerin bewegen sich zwischen Biografie Zeitgeschichte und Fiktion, wie die Stadt Bad Gandersheim mitteilte.
Der Roswitha-Preis wird seit 1973 verliehen. Die Literaturauszeichnung für Frauen soll an die erste deutsche Schriftstellerin, die Kanonisse Roswitha von Gandersheim, erinnern. Es ist der älteste Literaturpreis, der alljährlich in Deutschland an Frauen vergeben wird. Frühere Preisträgerinnen waren unter anderen Ilse Aichinger, Elfriede Jelinek, Ulla Hahn, Julia Franck, Cornelia Funke, Nora Bossong und zuletzt 2022 Annegret Held.