Nach wiederholter Ansprache hätten die Campbewohner den Beamten ihre Personalien gegeben und Beweismittel ausgehändigt, hieß es am Abend. Nur in einem Fall habe sich ein Campbewohner unkooperativ verhalten. Er sei zur Identitätsfeststellung zu einer Polizeidienststelle gebracht und anschließend wieder entlassen worden. Die Beamten haben den Angaben zufolge Beweismittel und Diebesgut sichergestellt.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Menschen unter anderem vor, Jagdhochsitze beschädigt oder zerstört zu haben und unberechtigt Bäume gefällt und im Camp verbaut zu haben.
Die Polizei verdächtigt die Klimaaktivisten auch einer Brandstiftung an einem Radlader, der einer Firma gehörte, die eine Tongrube gewerblich nutzt. Bei dem Vorfall Mitte März brannte das Baufahrzeug aus, der Sachschaden beträgt rund 65.000 Euro.
Seit Anfang Februar halten Klimaaktivisten das Waldstück bei Bramsche besetzt. Sie wollen damit gegen den geplanten Bau der Autobahn 33 Nord protestieren, mit dem die aus Ostwestfalen kommende A33 um den Nordosten Osnabrücks herum zur A1 verlängert werden soll.
Das Camp befinde sich in einem öffentlichen Waldstück, nicht in einem Privatwald, betonte die Polizeisprecherin. Ende März gab es bereits einen Polizeieinsatz, weil einige Campbewohner und -bewohnerinnen sich in einem benachbarten Privatwald aufhielten. Damals seien die Menschen den Aufforderungen der Polizei nur unzureichend nachgekommen, hieß es. Polizei und Mitarbeiter der Stadt Bramsche beseitigten eine Befestigung aus Holzstämmen und Astwerk von dem Privatgrundstück.