Ministerin zu Kritik: Gegenwind ist «Wesen von Politik»
Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hat sich zur Kritik an ihrer Entsendung in den Aufsichtsrat von Volkswagen geäußert. «Es ist das Wesen von Politik, dass einem der Wind auch mal entgegenbläst. Das gehört dazu, auch wenn es nicht immer erfreulich ist», sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). Sie mache weiter. «Wichtig bei der ganzen Debatte ist mir: Politikerinnen und Politiker sind ja nicht ohne Grund in dieser Verantwortung gelandet», sagte Hamburg. «Bei den Vorwürfen schwingt ja immer mit, dass man nichts könne. Das ist mitnichten der Fall.»
Die Entsendung Hamburgs hatte zu Fragen geführt, weil ihr Ressort keinen thematischen Bezug zur Autobranche hat. Bisher war es in der Regel so, dass neben der Staatskanzlei das Wirtschaftsministerium den zweiten Sitz der Landesregierung im 20-köpfigen VW-Kontrollgremium stellte. Andererseits fiel dies oft auch Stellvertretern des Ministerpräsidenten zu.
In dem Interview stellte Hamburg zudem klar, dass sie keine Autogegnerin sei. «Bei der Schlagzahl an Terminen nutze ich natürlich auch den Dienstwagen», sagte die Grünen-Politikerin. Sie fahre aber weiterhin gern Fahrrad, was in Hannover schneller gehe und viel gesünder sei. «Ich verteufele Autos ja auch keineswegs und habe auch einen Führerschein. Aber wann immer es möglich ist, schwinge ich mich lieber aufs Fahrrad als ins Auto», betonte die Vize-Regierungschefin.