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Nachfrage nach Wohnheimplätzen ungebrochen groß

Auch im Wintersemester dürften viele Studierende bei der Vergabe der Wohnheimplätze wieder leer ausgehen. Wie sich die Situation in Niedersachsen und Bremen konkret darstellt.
Studentenwohnheim in Hannover
Die Nachfrage nach Wohnheimplätzen ist teilweise wieder auf dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. (Archivbild) © Holger Hollemann/dpa

Die Nachfrage nach Wohnheimplätzen für Studierende in Niedersachsen und Bremen ist ungebrochen groß. An vielen Standorten ist die Nachfrage größer als das Angebot, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Eine Besserung scheint nicht in Sicht.

In der Universitätsstadt Göttingen etwa habe die Nachfrage wieder das Niveau von vor dem Beginn der Corona-Pandemie erreicht, teilte das dortige Studierendenwerk mit. Bisher seien 872 neue Mietverträge abgeschlossen worden, bei noch offenen 2.751 Bewerbungen zum 13. September. Insgesamt habe es bis zu dem Stichtag 5.005 Bewerbungen in diesem Jahr gegeben - jedoch nicht alle für das nun beginnende Wintersemester. Studenten und Studentinnen bewerben sich oft bei mehreren Studierendenwerken, wenn sie noch nicht wissen, wo sie letztlich studieren.

Für Wohnheim-Neubauten fehlt Geld

Übergangsweise bietet das Studierendenwerk auch wieder vergünstigte Zimmer in einem Hotel in Campusnähe an. Dabei verfügt die Stadt über vergleichsweise viele Wohnheimplätze - circa 4.800. Mit 16 Prozent ist auch der Anteil an allen Studenten-Unterkünften groß. Die Schaffung weiterer Plätze ist vorerst nicht vorgesehen. Für neue Bauten fehle es derzeit an entsprechender Förderung. 

Auch das Studentenwerk Oldenburg, das zuletzt 2018 und 2020 neue Wohnheimplätze schaffte, teilte mit, dass es für weiteren zusätzlichen Wohnraum staatliche Unterstützung brauche. Das Studentenwerk Hannover hofft derzeit noch auf eine Förderzusage, um ein sanierungsbedürftiges Wohnheim abreißen und mit einem größeren Neubau ersetzen zu können. Vom Studentenwerk Ostniedersachsen hieß es, wegen fehlender Fördergelder für Sanierungen seien zuletzt auch Gebäude abgerissen worden.

An den meisten Standorten liegen die letzten Neubauten einige Jahre zurück. 2014 wurden in Hannover 400 neue Wohnheimplätze geschaffen. Das Studierendenwerk Göttingen stellte 2020 ein neues Wohnheim am Nordcampus fertig. 2022 kamen 380 Plätze in Bremen sowie 114 in Braunschweig hinzu. Das Studentenwerk Osnabrück sanierte zuletzt eine Wohnanlage mit rund 100 Wohnplätzen in Vechta und kaufte ein Gebäude mit 202 Wohnplätzen in Osnabrück.

Weniger Probleme an kleineren Standorten

Für das Wintersemester erwartet das Studentenwerk Oldenburg eine komplette Belegung. Für das Wintersemester seien bis Montag 262 Verträge geschlossen worden. Auch die meisten anderen Studierendenwerke rechnen mit einer kompletten Belegung ihrer meist mehreren Tausend Plätze. Beim Studentenwerk Osnabrück wurden dazu bisher 726 neue Verträge abgeschlossen. In Hannover 485 bei bisher 4.466 Anträgen.

Weniger Probleme mit den Unterkünften gebe es an kleineren Hochschul-Standorten wie in Wolfsburg oder Buxtehude, teilte das Studentenwerk Ostniedersachsen mit. In Braunschweig, Clausthal-Zellerfeld oder Lüneburg übersteige aber auch die Nachfrage das Angebot.

Miete im Schnitt bei über 300 Euro

Die Warmmieten liegen im Schnitt oft bei knapp über 300 Euro. Monatlich zahlen Studierende in Göttingen etwa durchschnittlich 273, in Bremen 307, in Hannover 324 oder in Osnabrück 328 Euro. Das Studentenwerk Oldenburg gab eine Preisspanne zwischen 160 und 400 Euro an, das Studentenwerk Ostniedersachsen zwischen 245 und 950 Euro. Aus einer bundesweiten Erhebung des Finanzdienstleisters MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft geht zudem hervor, dass die Angebotsmieten auf dem freien Markt im Durchschnitt um 5,1 Prozent gestiegen sind. 

An vielen Standorten beginnt die Vorlesungszeit Mitte Oktober. An der Uni Bremen, der Uni Hannover und der TU Braunschweig etwa am 14. Oktober. In Göttingen (21.10.) und Osnabrück (28.10) ist der Beginn etwas später. Die FH Hannover startete hingegen schon am Montag.

Preise in Mensen steigen vielerorts

Auch bei den übrigen Kosten gibt es regional Unterschiede. So hat Göttingen den zweithöchsten Semesterbeitrag in Deutschland mit 403,92 Euro. An der Uni Hannover liegt er bei 387 Euro, in Oldenburg bei 386. In Salzgitter hingegen bei 85 Euro sowie in Buxtehude bei 29 Euro. Ein Teil des Geldes geht an die Studierendenwerke. Auch das Semesterticket wird darüber finanziert.

Auch bei anderen Kosten für Studierende sieht es nicht rosig aus. Zuletzt hatten mehrere Studierendenwerke angekündigt etwa in Mensen Preise zu erhöhen. Grund sei unter anderem, das das vom Land zugesagte zusätzliche Geld für 2024 bis 2027 nicht ausreiche, um gestiegene Kosten auszugleichen, teilte etwa das Studierendenwerk Göttingen mit. Für die Jahre 2024 bis 2027 bekommen die fünf Studierendenwerke in Niedersachsen nach einer neuen Vereinbarung mit dem Wissenschaftsministerium jährlich 18,0 Millionen - und damit 700.000 Euro mehr pro Jahr als zuvor. 

35 Prozent der Studierenden armutsgefährdet

Die Hälfte der Studierenden in Deutschland verfügt monatlich über weniger als 867 Euro, wie das Studentenwerk Osnabrück mit Verweis auf Zahlen des Statistischen Bundesamts mitteilte. 35 Prozent der Studierenden gelten demnach als armutsgefährdet.

Im Schnitt komme knapp die Hälfte des Einkommens von den Eltern oder Bafög. Bundesweit beziehen 11 Prozent der Studenten Bafög. Das Programm werde schon lange nicht mehr seinem Anspruch gerecht, «für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen und braucht dringend eine grundlegende Reform», hieß es dazu vom Studentenwerk Hannover.

Meist entfalle mehr als die Hälfte des Einkommens auf die Miete, hieß es aus Osnabrück. Kostentreiber für Studierende seien auch die Lebensmittelkosten, hieß es vom Studentenwerk Oldenburg, dass seine Mensa-Preise stabil halten will. Es bleibe zudem zu hoffen, dass das vergünstigte Deutschlandticket für Studierende erhalten bleibe. Das sei eine deutliche Entlastung.

© dpa
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