Für mehr Rücksicht im Straßenverkehr wirbt am Dienstag eine bundesweite Polizeiaktion. In Niedersachsen nehmen mehr als 600 Beamtinnen und Beamten an über 200 Kontrollorten teil, wie das Niedersächsische Innenministerium mitteilte. Von sechs Uhr an bis Mitternacht sollten die Polizisten unter anderem Kontrollen durchführen.
In Hannover war am Morgen etwa die Fahrradstaffel der Polizei im Einsatz. Sie kontrollierte, ob beim Überholen von Radfahrenden der Seitenabstand von 1,5 Metern eingehalten wurde. Dabei gehe es nicht nur um die Ahndung von Verkehrsverstößen, hieß es aus dem Innenministerium. Vielmehr solle auf Rücksichtnahme im Verkehr hingewiesen werden. «Egal ob man zu Fuß, mit dem Rad, Auto oder Lkw unterwegs ist, Rücksicht im Straßenverkehr geht jeden etwas an», sagte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD).
«Im Jahr 2022 ist die Zahl der Verkehrsunfälle erneut angestiegen», sagte Behrens. «31.279 Menschen wurden bei Unfällen im Straßenverkehr verletzt, 370 davon tödlich.» Unter anderem Präventionsprogramme sollen diesen Trend stoppen. Nicht jede Verkehrssituation könne durch eine Regel aufgefangen werden. «Hier ist vorausschauendes Handeln erforderlich», sagte der Präsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen, Heiner Bartling.
Kampagne wirbt für Rücksichtnahme und Perspektivwechsel
Niedersachsen beteiligte sich zum fünften Mal an der jährlichen Aktion sicher.mobil.leben. Neben dem Berufsverkehr würden auch Schulwege überwacht, hieß es. Auf Autobahnen gebe es Geschwindigkeits- und Abstandskontrollen.
In diesem Jahr lautet der Themenschwerpunkt der Kampagne «Rücksicht im Blick», um für gegenseitige Rücksichtnahme und Perspektivwechsel im Straßenverkehr zu werben. Das Motto wurde federführend vom Land Berlin erarbeitet, das 2023 den Vorsitz in der Innenministerkonferenz innehat.