Lebenslang für 79-Jährigen wegen Mordes an Ehefrau

Mit einem Kissen erstickt ein Senior seine Ehefrau und erhält dafür eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der Richter in Lüneburg verurteilt die Tat scharf.
Mordprozess gegen 79-Jährigen in Lüneburg
Der Angeklagte wird im Rollstuhl in den Saal des Landgerichts geschoben. © Philipp Schulze/dpa

Weil er seine kranke Ehefrau ermordet hat, ist ein 79-Jähriger aus Lachendorf im Landkreis Celle zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. «Ihre Ehefrau wollte nicht sterben. Für das, was da passiert ist, haben wir keinerlei Verständnis», sagte der Vorsitzende Richter Franz Kompisch in der Urteilsbegründung am Mittwoch im Landgericht Lüneburg.

Die ein Jahr jüngere Partnerin sei sechs Tage krank gewesen. Der Angeklagte habe damit «aus eigensüchtigen Gründen» nicht umgehen können, beschrieb der Richter die Situation. Der Senior nahm am 12. Dezember vergangenen Jahres ein Kissen und drückte es der schlafenden Frau aufs Gesicht. «15 Minuten nahmen Sie ihr die Luft», sagte Kompisch. Danach wählte der Mann den Notruf und ließ sich widerstandslos festnehmen. Dabei gab er an, seine Frau von ihren Schmerzen erlöst zu haben. Sie sei nach einem Schlaganfall im Jahr 2020 ganz verändert gewesen.

Am ersten Verhandlungstag in der vergangenen Woche hatte eine Freundin der Ehefrau berichtet, der Mann sei cholerisch gewesen und habe seine Frau regelmäßig beleidigt. Die 78-Jährige habe nicht sterben wollen. Der Hausarzt hatte dem Angeklagten erhöhte Leberwerte attestiert, die vermutlich von zu viel Alkohol herrührten. Auch ihm habe die Ehefrau berichtet, dass ihr Mann häufig laut werde.

Der Staatsanwalt hatte eine lebenslange Freiheitsstrafe für den Deutschen beantragt, der Verteidiger forderte sieben Jahre Gefängnis. «Ich werde die Haft nicht mehr lebend verlassen, das ist mir vollkommen klar», sagte der Angeklagte. Das Urteil wurde noch im Sitzungssaal rechtskräftig.

«Ich akzeptiere es», sagte der Senior, der zu Prozessauftakt ein Geständnis ablegte hatte. Er wurde im Rollstuhl in den Gerichtssaal geschoben.

© dpa
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