Nach Jahren mit Null- und Negativzinsen hat die EZB angesichts der hartnäckig hohen Teuerung die Zinsen in einer beispiellosen Serie seit Juli 2022 sieben Mal in Folge angehoben. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Zentralbankgeld besorgen können, liegt mittlerweile bei 3,75 Prozent. Parken Banken Geld bei der EZB, erhalten sie dafür inzwischen 3,25 Prozent Zinsen.
Im Mai lag die Inflationsrate im Euroraum einer ersten Schätzung des Statistikamtes Eurostat zufolge bei 6,1 Prozent nach 7,0 Prozent im April. Lagarde bekräftigte, aus Sicht der EZB bleibe «noch einiges zu tun (...), um die Zinssätze auf ein ausreichend restriktives Niveau zu bringen»: «Wir wissen, dass - trotz unserer starken und raschen Zinserhöhungen - noch eine erhebliche Straffung der Geldpolitik ansteht.»
Die EZB müsse ihren «Erhöhungszyklus fortsetzen, bis wir genug Zuversicht haben, dass sich die Inflation auf einem guten Weg befindet, zeitnah auf unseren Zielwert zurückzukehren», sagte Lagarde. Die nächste Zinsentscheidung des EZB-Rates steht am 15. Juni an.