«Alle diese Maler eint die Freude am Malen», sagte Museumsleiter Frank Schmidt am Donnerstag. Die Laienkünstler standen am Rande des Pariser Kunstbetriebs und wirkten doch auf die Avantgarde-Kunst ihrer Zeit. «Sie waren moderne Zeitgenossen», sagte Kuratorin Henrike Hans. Dabei waren die fünf nie eine Künstlergruppe. Der deutsche Kunsthändler Wilhelm Uhde (1874-1947) fasste sie für eine Ausstellung 1928 unter dem Slogan «Die Maler des Heiligen Herzens» zusammen - wohl in Anlehnung an die Kirche Sacré-Coeur auf dem Montmartre.
Die ausgestellten Pariser Landschaftsgemälde von Rosseau zeigen, wie der Weg zu den berühmten Dschungelbildern seiner Spätphase begann. André Bauchant malte sich als Gärtner in einem gigantischen Blumenbeet. Louis Vivin pfiff in seinen Architekturbildern auf die korrekte Perspektive, dafür interessierte ihn jeder Baustein.
Von Camille Bombois sind kontraststarke, leicht surreale Aktbilder zu sehen. Ein Höhepunkt der Schau sind die fast psychedelisch wirkenden Pflanzenbilder von Séraphine Louis. Die Werke stammen aus der deutschen Sammlung von Charlotte Zander. Die Ausstellung war vorher in Baden-Baden zu sehen, in Bremen läuft sie bis zum 12. März 2023.