Künzer über VfL Wolfsburg: Frauen beliebter als Männer

Wolfsburgs Fußballerinnen wollen am Samstag den Champions-League-Titel in die Stadt holen. Ex-Weltmeisterin Künzer sieht die Spielerinnen in der Gunst der Fans sogar schon vor den Fußballern des VfL.
Nia Künzer
Nia Künzer. © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Die frühere Weltmeisterin Nia Künzer findet, dass die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg in der Gunst der Fans vor den von Niko Kovac trainierten Männern des Vereins stehen. «Populärer und beliebter, da würde ich mich fast für aus dem Fenster hängen, sind die Frauen von Wolfsburg», sagte Künzer der Deutschen Presse-Agentur. «Und das ist auch nicht in Zahlen oder Geld messbar. Aber das, was die Frauenmannschaft vom VfL Wolfsburg in der Öffentlichkeit darstellt, ist fast unbezahlbar - für den VfL nicht und für VW auch nicht.»

Der Club, der zu 100 Prozent in Besitz von Autobauer Volkswagen ist, steht mit seinem Frauenteam am Samstag (16.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Eindhoven im Finale der Champions League gegen den FC Barcelona, während die VfL-Fußballer am vergangenen Wochenende den Einzug ins internationale Geschäft durch ein 1:2 gegen Absteiger Hertha BSC verpasst hatten.

«Die Spielerinnen kommen einfach authentisch rüber, nahbar, leidenschaftlich, intelligent, diese ganzen Attribute verkörpern sie», erklärte Künzer den Wert der Fußballerinnen. Sie seien für «ganz viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, Vorbilder, role models.» Zudem hätten die Spielerinnen «vielleicht auch die Nähe, die in anderen Bereichen nicht so hergestellt werden kann».

Bei den Finanzen liegen Frauen- und Männerfußball unverändert weit auseinander, der Frauenfußball sei «weiter defizitär», sagte VfL-Geschäftsführer Michael Meeske. «Für die Personalkosten gilt: Rund 90 Millionen Euro entfallen auf den Lizenzspielerbereich, rund fünf Millionen auf unsere Frauen, mit der Tendenz leicht steigend.»

Man wolle die Fußballerinnen weiter «pushen, ohne auf der anderen Seite irgendetwas zu reduzieren. Diesen Ansatz gibt es nicht und macht auch keinen Sinn», sagte Ralf Kellermann, Wolfsburgs Direktor Frauenfußball, der dpa. «So ein Konkurrenzdenken gibt es bei uns nicht, wir sind ein Verein.» Die Frage, ob der Frauenfußball in Wolfsburg auf Dauer den Männerfußball als Nummer eins ablösen kann, mache ihn «wütend».

© dpa
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