Ministerpräsident Weil dankt zurückgetretenem Bischof Bode

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat dem zurückgetretenen katholischen Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode, für seine jahrzehntelange Arbeit gedankt. Dass Bode seinen Rücktritt auch ausdrücklich mit eigenen Fehlern im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen begründet und sich zu seiner Verantwortung bekannt habe, verdiene ausdrücklich Respekt, sagte Weil laut einer Stellungnahme am Samstag.
Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen und Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, fasst sich einem Statement zur Ministerpräsidentenkonferenz in der Landesvertretung von Niedersachen beim Bund an die Wange. (zu dpa «Weil: Bund muss Kommunen bei Flüchtlingskosten entlasten») © Christoph Soeder/dpa/Archivbild

Papst Franziskus hatte am Samstag überraschend erklärt, das Rücktrittsgesuch von Bode angenommen zu haben. Der katholische Bischof war wegen Fehler bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in die Kritik geraten.

Bode war seit 1995 Bischof in Osnabrück. In dieser langen Zeit habe er viel für die katholische Kirche in Niedersachsen, aber auch für den Zusammenhalt in der Gesellschaft getan, sagte Weil. Gerade in den vergangenen Jahren habe er auch immer notwendige Reformen in der katholischen Kirche angemahnt.

Auch die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen bekundete Respekt vor dem Rücktritt des katholischen Bischofs. Bode habe damit persönliche Verantwortung für den Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück übernommen, teilte der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit mit. Die Aufarbeitung und der wirksame Schutz vor sexualisierter Gewalt habe auch für die evangelischen Kirchen in Niedersachsen oberste Priorität, sagte Adomeit.

Der Betroffenenrat der katholischen Kirche in Norddeutschland sprach von einem wichtigen Zeichen sichtbarer Verantwortungsübernahme. Das Gremium hatte Bode im Dezember 2022 wegen Fehler beim Umgang mit den Missbrauchsfällen im Vatikan angezeigt. «Das letztendlich konsequente Handeln von Bischof Bode sollte Vorbild für andere Verantwortungsträger in den Bistümern der DBK (Deutschen Bischofskonferenz) sein», teilte der Sprecher des Betroffenenrates, Norbert Thewes, mit.

© dpa
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