Inseln suchen mit eigenen Job-Portalen nach Arbeitskräften

Ob Handwerker, Einzelhändler oder Hotelangestellte: Auf den Ostfriesischen Inseln fehlen in nahezu allen Branchen Arbeitskräfte. Für die Mitarbeitersuche setzen die Inseln nun auf eigene Job-Portale - und nehmen dabei eine bestimmte Zielgruppe in den Blick.
Jobportal
Die Internetseite «Traumjobs Borkum» wird auf einem Laptop angezeigt. © Sina Schuldt/dpa/Archivbild

Um dem Mangel an Arbeitskräften zu begegnen, wollen die Ostfriesischen Inseln mit eigenen Job-Portalen im Internet gezielt Urlaubsgäste ansprechen. «Wir haben uns entschieden, potenzielle Mitarbeiter an der Stelle zu suchen, an der Menschen auch ihren Inselurlaub suchen», sagte Göran Sell, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft der Ostfriesische Inseln. Die Websites mit den Adressen traumjobs-borkum.de oder traumjobs-wangerooge.de sollen direkt mit den touristischen Websites der Inseln verknüpft werden und so auch die Aufmerksamkeit von Urlauberinnen und Urlaubern erhalten. Alle sieben Ostfriesische Inseln verfügen nun über solche Portale.

«Der Mangel an Arbeitskräften ist überall angekommen», sagt Sell, der auch Geschäftsführer der Nordseeheilbad Borkum GmbH ist. «Zurzeit haben die Ostfriesischen Inseln weniger ein Problem mit der Anzahl der Gäste als vielmehr mit der Anzahl der Gastgeber, die vor allem im Dienstleistungsbereich die Gästewünsche befriedigen.»

Zuletzt mussten einzelne Restaurants und Hotels auf den Inseln wegen des Personalmangels schon Ruhetage einlegen, Öffnungszeiten einschränken oder Angebote reduzieren. Für die anstehende Saison sehe es kaum besser aus, sagte Sell. Arbeitskräfte etwa im Gastgewerbe, in den Tourismusbetrieben und im Einzelhandel zu finden und zu halten sei für die Inseln zu einer fordernden Daueraufgabe geworden.

Mit den inseleigenen Job-Portalen werde nun eine Lücke geschlossen, die speziell auf die Bedürfnisse der Inseln ausgerichtet sei. «Wir brauchen etwas, wo wir auf dem großen Markt der Stellenbörsen konkret sichtbar sind», sagte Sell. Unternehmen und Betriebe können dort Stellenangebote einstellen und pflegen. Beliebig viele Inserate kosten pro Betrieb pro Monat je nach Insel ab 39 Euro.

Gesucht werden auf den Portalen zurzeit etwa ein Bankkundenberater auf Borkum, ein Gärtner für die Inselgemeinde Langeoog oder ein Mitarbeiter für die Rezeption der Wangerooger Jugendherberge.

Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg sieht in den neuen Job-Portalen eine Chance für die Inseln, noch Potenziale des Arbeitsmarkts zu heben. Längst würden zwar viele Inselbetriebe auch im Ausland nach Arbeitskräfte suchen, sagte IHK-Tourismusexpertin Kerstin Kontny. Aber: «Es dauert ewig, bis eine Arbeitskraft aus dem Ausland hier arbeiten darf.» Nachweise für Sprachkenntnisse, die Anerkennung von Abschlüssen und Verzögerungen bei der Ausstellungen von Visa seien bürokratische Hürden.

Mit den Portalen auch Urlaubsgäste in den Blick für Inseljobs zu nehmen, sei eine «charmante Lösung», sagte Kontny. Zwar sei diese Zielgruppe nicht unbedingt auf Jobsuche, bei vielen Gäste bestehe aber sicher grundsätzlich ein Interesse für die Küste.

© dpa
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