Die Daten bilden die Infektionslage allerdings nicht vollständig ab. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die nicht vom RKI erfasst werden - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme können zudem zu einer Verzerrung von Tageswerten führen.
Als maßgebliche Zahl zur Bewertung der Corona-Lage in Niedersachsen gilt die Hospitalisierungsinzidenz. Sie gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Laut Landesregierung lag dieser Wert am Donnerstag bei 14,7 - nach 12,2 vor einer Woche. Landesweit waren 4,9 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Kranken belegt, vor einer Woche waren es 3,9 Prozent.
Laut dem niedersächsischen Corona-Fahrplan für Herbst und Winter soll es zu einer Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen kommen, wenn die Hospitalisierungsinzidenz über 15 liegt und gleichzeitig mehr als 10 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sind.
Im Vergleich der Städte und Landkreise wies der Landkreis Göttingen mit 1426,8 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz auf. Der Landkreis Cloppenburg meldete mit 546,6 den niedrigsten Wert aller Kommunen.
Im kleinsten Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstag bei 736,9. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg um 816, ein weiterer Mensch starb an oder mit einer Erkrankung.