Unzufriedenheit über Status quo am Internationalen Frauentag

Der 8. März ist Internationaler Frauentag. Die Forderungen von Politikerinnen und Politikern aus Niedersachsen und Bremen machen deutlich: Es gibt noch viel zu tun, um die im Grundgesetz festgeschriebene Gleichberechtigung von Mann und Frau zu verwirklichen.
Ministerpräsident Stephan Weil (l) und Kultusministerin Julia Willie Hamburg sitzen im niedersächsischen Landtag. © Julian Stratenschulte/dpa

Der Internationale Frauentag hat in Niedersachsen und Bremen zahlreiche Reaktionen aus Politik und Gesellschaft hervorgerufen. Es gab Kundgebungen in mehreren Städten. «Bei der Gleichberechtigung wurde schon manches erreicht, aber es ist auch noch viel zu tun - gleicher Lohn für gleiche Arbeit, mehr Frauen in Führungspositionen und in den Parlamenten, bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ... die Liste bei uns ist noch sehr lang», schrieb Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) auf Instagram.

Niedersachsens Gleichstellungsminister Andreas Philippi (SPD) bezeichnete sich in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» als Feminist. «Frauen zu stärken ist doch kein Thema, das nur Frauen etwas angeht», sagte Philippi. Der Minister sprach sich in dem Interview auch für ein Paritätsgesetz aus, mit dem die Hälfte der Sitze im Landtag an Frauen gehen müsse.

«Es ist unser aller Aufgabe, die Situation von Frauen in Kriegsgebieten, die Unterdrückung von Frauen im Iran und vielen anderen Ländern, aber auch die Übergriffe und Verstümmelungen an weiblichen Körpern nicht zu dulden. Feminismus geht uns alle an», sagte die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) in einer Mitteilung. Auch in Deutschland und Niedersachsen gebe es noch viel zu tun. Die Quote von Frauen im Landtag sei noch immer zu niedrig.

Der Internationale Frauentag ist in Niedersachsen und Bremen - anders als in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin - kein gesetzlicher Feiertag. Im niedersächsischen Koalitionsvertrag steht, es sollten Gespräche mit gesellschaftlichen Akteuren geführt werden, um zu prüfen, ob ein weiterer weltlicher, gesetzlichen Feiertag eingeführt werde. Doch bei einer möglichen Einführung lässt sich Niedersachsens Landesregierung Zeit. Dies sei derzeit kein Thema, sagte eine Regierungssprecherin am Mittwoch auf Anfrage.

In Hannover hat es anlässlich des Internationalen Frauentags zehn Versammlungen gegeben, neun davon waren angemeldet. Die größte hatte rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sagte ein Sprecher der Polizei Hannover auf Anfrage. Im Nachbarbundeslandland Bremen kamen auf dem Marktplatz der Stadt Bremen nach Polizeiangaben rund 1700 Menschen bei einer Kundgebung zusammen, die der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Region Bremen-Elbe-Weser organisiert hatte.

«Es geht darum: Bessere Arbeitsbedingungen, vor allem bessere Bezahlung insbesondere in den Berufen, die nach wie vor typische Frauenberufe sind», sagte Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) während der Kundgebung.

© dpa
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