Metalltarifgespräche gehen weiter

Die vor einigen Wochen angelaufene Metall-Tarifrunde dürfte eine der schwierigsten seit vielen Jahren werden. Gewerkschaft und Arbeitgeber sind bisher völlig uneins, wie man mit Inflation und Energiekrise umgehen sollte. Für eine baldige Lösung gibt es mehrere Hindernisse.
Eine IG-Metall-Fahne weht im Wind. © Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt/Symbolbild

In der niedersächsischen Metall- und Elektroindustrie steht am Dienstag (16.15 Uhr) die zweite Runde der Tarifgespräche an. Verhandelt wird in Hannover für die entsprechende Teilregion im IG-Metall-Gesamtbezirk Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Die Positionen der Gewerkschaft und des Arbeitgeberlagers liegen noch weit auseinander, eine baldige Einigung gilt als unwahrscheinlich.

Während die IG Metall unter anderem acht Prozent mehr Geld für die Beschäftigten der wichtigen Kernbranche fordert, um die Kaufkraft gegen die hohe Inflation zu stabilisieren, verweisen die Unternehmen auf ausufernde Kosten für Energie und Rohstoffe. Etliche Firmen seien akut existenzgefährdet, hieß es beim Verband Niedersachsenmetall.

In Hannover war Mitte September bereits der bundesweite Auftakt der Verhandlungen, inzwischen sprechen die Tarifparteien auch in vielen anderen Bezirken miteinander. Ein zusätzliches Reizthema ist die Arbeitszeit. Der Präsident des Arbeitgeberverbands, Wolfgang Niemsch, hatte angeregt, in Anbetracht der 8-Prozent-Forderung über ein Aufweichen der 35-Stunden-Woche nachzudenken - denn Mehrarbeit könnte personelle Mehrkosten teilweise abfedern. Denkverbote dürfe es in der aktuellen Krisenlage nicht geben. Die IG Metall wies diesen Vorschlag scharf zurück. Er sei «in keiner Weise diskussionswürdig und ein Affront gegenüber den Belegschaften», so Bezirkschef Thorsten Gröger.

Die Arbeitgeber dringen bundesweit auf eine Nullrunde beim Entgelt. Eine solche dürfe man nicht ausschließen, sagte Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf dem «Handelsblatt», «wenn absehbar ist, dass wir in eine Gasnotlage mit Produktionsstopps und Lieferkettenabrissen hineinlaufen, Betriebe massiv in Schwierigkeiten geraten und hohe Arbeitslosigkeit droht». Zumindest müsse es diesmal Öffnungsklauseln des Flächentarifs für besonders angeschlagene Unternehmen geben.

© dpa
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