Weniger jugendliches Rauschtrinken als vor der Pandemie

Vor der Corona-Pandemie wurden mehr junge Leute nach einem Alkoholrausch behandelt. Die Zahlen gingen erheblich nach unten, was auch an den Kontaktbeschränkungen gelegen hat.
Eine junge Frau sitzt hinter leeren Bierflaschen. © Alexander Heinl/dpa/Symbolbild

In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr 1012 Kinder und Jugendliche nach einem akuten Alkoholrausch im Krankenhaus behandelt worden - 551 Jungen und 461 Mädchen. Im Vergleich zum Vorjahr 2020 sei das ein leichter Zuwachs um sieben Prozent, gab die Krankenkasse DAK-Gesundheit nach Zahlen des Statistischen Landesamtes Niedersachsen am Mittwoch bekannt. Die pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen in 2020 und zum Teil auch in 2021 wirken sich auf die Daten aus.

Auffällig sei, dass in der jüngeren Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen mehr Mädchen ins Krankenhaus eingewiesen wurden (117 Mädchen, 51 Jungen). In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen drehe sich das Verhältnis um (344 Mädchen, 500 Jungen). Insgesamt blieb die Zahl der betroffenen Zehn- bis 19-Jährigen auch im zweiten Pandemie-Jahr auf weitaus geringerem Niveau als 2019: Im Vor-Corona-Jahr mussten noch rund 40 Prozent mehr Betroffene mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt werden, nämlich 1735 Kinder und Jugendliche.

«Im Vergleich zu 2019 sehen wir zwar einen deutlichen Rückgang, jedoch im Vergleich zu 2020 einen leichten Zuwachs bei alkoholbedingten Klinikeinweisungen bei Kindern und Jugendlichen», sagte Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung. Um diesen Trend zu stoppen, setze man weiter auf Prävention und führe die Kampagne «bunt statt blau» auch im kommenden Jahr fort.

«Die Zahlen zeigen, dass wir weiterhin aufmerksam und aktiv in der Prävention und Information sein müssen», betonte Sozialministerin Daniela Behrens (SPD). «Ich denke insbesondere an die zeitweise ohnehin nur eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten während der Pandemie. Wie sähen die Zahlen sonst wohl aus? Besonders der Anstieg bei den jüngeren Mädchen erfüllt mich mit Sorge.»

Beim DAK-Wettbewerb «bunt statt blau - Kunst gegen Komasaufen» werden Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwerfen. Bundesweit sind 11.000 Schulen zur Teilnahme eingeladen. Auch Einzelanmeldungen und Team-Einreichungen sind möglich. Einsendeschluss ist der 31. März 2023. Die Präventionskampagne läuft bereits zum 14. Mal.

© dpa
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