Prozess um Leiche in Koffer: Mutter des Angeklagten gesteht

In dem Mordprozess nach dem Fund einer zerstückelten Frauen-Leiche in Bremerhaven hat sich am Mittwoch die Schwiegermutter des Opfers als Täterin bezeichnet. Die als Zeugin aufgerufene Frau habe überraschenderweise die Tat auf sich genommen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Bremen. Angeklagt ist ihr 46 Jahre alter Sohn. Die sterblichen Überreste seiner 32-jährigen Ehefrau waren Anfang März am Weserufer in Bremerhaven in der Nähe eines Hotels gefunden worden.
Eine Figur der blinden Justitia. © Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

Die detaillierte Vernehmung der Mutter durch die Richter, die Staatsanwaltschaft und die Verteidigung werde mehrere Stunden dauern, sagte der Gerichtssprecher weiter: «Jedes Geständnis, egal ob es von einem Angeklagten oder einem Zeugen kommt, muss ganz sorgfältig auf Plausibilität geprüft werden, ob es mit den anderen Beweismitteln übereinstimmt, ob es überhaupt zu den Spuren passt.» Zunächst lasse sich noch nicht absehen, in welche Richtung das gehe. Denkbar sei zum Beispiel, dass die Mutter ihren Sohn schützen wolle. «Ob das überhaupt glaubhaft ist oder nicht, wird sich erst in den nächsten Sitzungstagen zeigen», so der Sprecher

Der Angeklagte, ein in Kasachstan geborener Deutscher, soll nach Auffassung der Staatsanwaltschaft seine Ehefrau Anfang Februar aus niederen Beweggründen erdrosselt, die Leiche zerteilt und in Plastikfolien und Müllsäcke gepackt haben. Die Säcke soll er in einen großen Reisekoffer gepackt und in einen Fluss - die Weser, die Geeste oder ein andere Fließgewässer - geworfen haben.

Laut Anklage wollte sich die 32-Jährige von ihrem Mann scheiden lassen. Sie habe nach St. Petersburg in Russland ziehen wollen, um mit einem anderen Mann zusammenzuleben und habe die gemeinsame Tochter mitnehmen wollen. Der Angeklagte habe befürchtet, dass die Mutter das alleinige Sorgerecht für die Tochter bekomme, so die Staatsanwaltschaft.

© dpa
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