Jooste war dem Prozessauftakt im April in Oldenburg ferngeblieben. Sein Anwalt hatte erklärt, dass sein Mandant wegen strafrechtlicher Ermittlungen in dem Bilanzskandal gegen ihn in Südafrika das Land nicht verlassen könne. Es gebe seit 2017 eine entsprechende Vereinbarung zwischen Jooste und der südafrikanischen Justiz. Das Gericht hatte die Verhandlung gegen Jooste daraufhin zunächst ausgesetzt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Konzernchef Anstiftung zur Bilanzmanipulation in Milliardenhöhe vor. Der Bilanzskandal hatte den Handelskonzern, der seine Wurzeln im niedersächsischen Westerstede hat, schwer erschüttert. Das Bekanntwerden von Manipulationen Ende 2017 vernichtete den Börsenwert des Unternehmens fast vollständig. Die weltweit agierende Steinhoff International Holdings hat heute ihren Hauptsitz in Amsterdam und wird von Südafrika aus gesteuert. Jooste weist nach früheren Berichten die Vorwürfe zurück.
Die Vollstreckung des Haftbefehls liegt laut Gerichtssprecher bei der Staatsanwaltschaft. Diese müsse auch darüber entscheiden, ob ein Auslieferungsersuchen gestellt werde.