«Geisteskrank, unfassbar»: Osnabrück feiert siebten Aufstieg

Als niemand mehr daran glaubt, drehen Simakala und Wulff die Partie gegen Dortmund II und schießen den VfL in die 2. Fußball-Bundesliga. Die Bremer Brücke wird zum Freudentempel in Lila.
VfL Osnabrück - Borussia Dortmund II
Osnabrücks Sven Köhler (l) im Kampf um den Ball mit Dortmunds Michael Eberwein (r). © Friso Gentsch/dpa

Der Rasen an der Bremer Brücke war nicht mehr zu sehen. Alles war lila und weiß. Der VfL Osnabrück und seine Fans haben am Samstag nach einem Nachspielwahnsinn beim 2:1 (0:0) über Borussia Dortmund II den siebten Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga gefeiert. «Geisteskrank, unfassbar», sagte VfL-Torwart Philipp Kühn nach dem Abpfiff bei Magenta Sport. Ba-Muaka Simakala (90.+4) und Jannes Wulff (90.+6) brachten das Stadion an der Bremer Brücke und die 15 741 Zuschauer zum Überkochen. Den Führungstreffer für Dortmund hatte Justin Njinmah (48.) erzielt. Durch den Sieg verteidigten die Niedersachsen am letzten Spieltag einer spannenden Drittligasaison ihren direkten Aufstiegsplatz vor den Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden, 1. FC Saarbrücken und Dynamo Dresden.

«Ich glaube, wir können nur kranke Sachen», sagte Kühn: «90 Minuten war es kein gutes Spiel und dann so ein Herzschlagfinale. Unglaublich.» Trainer Tobias Schweinsteiger hatte schon die erste Bierdusche hinter sich, als er zum Interview erschien: «Das Leben kommt immer wieder auf die gute Seite zurück», sagte der 41-Jährige, der nun auch noch am nächsten Samstag das Landespokalfinale gegen Atlas Delmenhorst gewinnen will.

Diese Rückkehr in die 2. Liga kam aus Osnabrücker Sicht überraschender als alle sechs vorangegangenen Aufstiege. Vor der Saison verlor der VfL die Schlüsselspieler Sebastian Klaas (SC Paderborn), Aaron Opoku (1. FC Kaiserslautern) und Ulrich Taffertshofer (Erzgebirge Aue). Vor dem fünften Spieltag wechselte dann auch noch Trainer Daniel Scherning zu Arminia Bielefeld.

Unter seinem Nachfolger Tobias Schweinsteiger lief es zu Beginn auch nicht gut. Nach 15 Spielen war der VfL mit nur einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze Tabellen-15.  Die lange WM-Pause von Mitte November bis Mitte Januar verbrachte er auf Rang 10.

Doch genau diese zweimonatige Unterbrechung der Saison war für die Osnabrücker ein Glücksfall. Sie arbeiteten an ihrer Fitness und verinnerlichten die hohen Anforderungen des Weltmeister-Bruders Schweinsteiger. Schon vor dem Dortmund-Spiel gewannen die Lila-Weißen 14 der 20 Drittliga-Spiele des neuen Jahres. In einer Tabelle des Kalenderjahres 2023 stehen sie vor Dynamo Dresden auf Platz eins.

Auch die wenigen Rückschläge in diesem Frühjahr steckten die Niedersachsen eindrucksvoll weg. Die beiden Niederlagen gegen Dresden (0:1) und 1860 München (0:3), das 2:2 im Derby gegen den SV Meppen: Jedes Mal dachte man, das war es für den VfL im Aufstiegsrennen. An diesem Samstag stieg dann trotzdem die große Aufstiegsfeier an der Bremer Brücke.

© dpa
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