Insgesamt stellten die Jugendämter im vergangenen Jahr bei 4350 Kindern eine akute beziehungsweise latente Kindeswohlgefährdung fest. Das entspreche 25,3 Prozent aller Gefährdungseinschätzungen der Jugendämter, teilte das Landesamt für Statistik mit. Bei den übrigen 12.814 Fällen wurde keine Kindeswohlgefährdung festgestellt, allerdings zeigte sich in 5762 (2020: 5090) Verfahren ein Hilfe- oder Unterstützungsbedarf.
Jugendämter müssen eine Gefährdungseinschätzung vornehmen, wenn Anhaltspunkte für eine Gefährdung des Kindeswohls vorliegen. Das ist der Fall, wenn eine erhebliche Schädigung des körperlichen, geistigen oder seelischen Wohls gegeben oder mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten ist.
Vor allem Polizei, Gerichte oder Staatsanwaltschaften meldeten im vergangenen Jahr Fälle der Gefährdung von Kindern - die Zahl stieg um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 5257 Fälle. Auch Schulen meldeten mehr Fälle, nämlich 2045 - ein Anstieg um 22,5 Prozent. Weniger Fälle als im Jahr zuvor meldeten Bekannte oder Nachbarn, die Minderjährigen selbst sowie Verwandte.