Die Daten bilden die Infektionslage allerdings nicht vollständig ab. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die nicht vom RKI erfasst werden - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme können zudem zu einer Verzerrung von Tageswerten führen.
Als maßgebliche Zahl zur Bewertung der Corona-Lage in Niedersachsen gilt die Hospitalisierungsinzidenz. Sie gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Laut Landesregierung lag dieser Wert am Dienstag bei 14,7 - und führte damit einen seit einigen Tagen anhaltenden, steigenden Trend fort. Landesweit waren 4,3 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Kranken belegt.
Laut dem niedersächsischen Corona-Fahrplan für Herbst und Winter soll es zu einer Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen kommen, wenn die Hospitalisierungsinzidenz über 15 liegt und gleichzeitig mehr als 10 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sind.
Im Vergleich der Landkreise und kreisfreien Städte meldete der Landkreis Göttingen mit 1410,7 die höchste Inzidenz. Den niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Leer mit 566,1.
Im kleinsten Bundesland Bremen lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 780,7. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg um 1067, es gab einen weiteren Todesfall.