Die Daten bilden die Infektionslage allerdings nicht vollständig ab. Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die nicht vom RKI erfasst werden - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme können zudem zu einer Verzerrung von Tageswerten führen.
Als maßgebliche Zahl zur Bewertung der Corona-Lage in Niedersachsen gilt die Hospitalisierungsinzidenz. Sie gibt an, wie viele Patientinnen und Patienten je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb von sieben Tagen neu mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Laut Landesregierung lag dieser Wert am Freitag bei 15,1 - nach 12,8 vor einer Woche. Landesweit waren 5,0 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt, in der Vorwoche waren es 3,9 Prozent.
Laut dem niedersächsischen Corona-Fahrplan für Herbst und Winter soll es zu einer Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen kommen, wenn die Hospitalisierungsinzidenz über 15 liegt und gleichzeitig mehr als 10 Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt sind.
Im Vergleich der Landkreise und kreisfreien Städte meldete der Landkreis Schaumburg mit 1330,7 die höchste Inzidenz. Den niedrigsten Wert verzeichnete der Landkreis Leer mit 490,1.
Im kleinsten Bundesland Bremen stieg die Sieben-Tage-Inzidenz im Wochenvergleich ebenfalls - am Freitag lag sie bei 692,0, vor einer Woche hatte der Wert noch bei 563,2 gelegen. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen stieg um 682, weitere Todesfälle gab es nicht.