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«Eden Luna»: Test-Gewächshaus für Mond-Astronauten

Auf gesundes Gemüse sollen auch Astronauten im All nicht verzichten müssen. In einem Test-Gewächshaus in der Antarktis haben Forscher mehrere Jahre lang erprobt, wie der Anbau gelingen kann. Nun ist das Gewächshaus zurück in Bremen - vorerst.
Test-Gewächshaus «Eden ISS»
Forscher Paul Zabel verabschiedet sich vom Gewächshaus «Eden ISS». © DLR/dpa

Nach rund fünf Jahren in der Antarktis ist das Test-Gewächshaus «Eden ISS» nach Bremen zurückgebracht worden. Das Gewächshaus soll künftig eine neue Funktion bekommen - und damit auch einen neuen Namen, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Mittwoch mitteilte. Als «Eden Luna» soll es künftig in Köln der Ausbildung von Mond-Astronautinnen und -Astronauten dienen. Sie sollen darin den Anbau von Gemüsen, Salaten und Kräutern üben und sich mit der Technik in dem Bau vertraut machen.

«Das Gewächshaus «Eden ISS» hat über die vergangenen Jahre in der Antarktis demonstriert, wie der zukünftige Pflanzenanbau auf Mond und Mars ohne Erde unter künstlichem Licht aussehen und funktionieren kann», sagte die DLR-Bereichsvorständin für Raumfahrt, Anke Pagels-Kerp. In dem Gewächshaus wurden die Pflanzen mit Nährstofflösungen besprüht. Im Jargon nennt sich das hydroponische Pflanzenzucht. Zeitweise waren Wissenschaftler in dem Gewächshaus, zeitweise wurde der Anbau von Bremen aus gesteuert.

In der Antarktis stand das Gewächshaus «Eden ISS» etwa 400 Meter entfernt von der deutschen Station «Neumayer III», in der ganzjährig Wissenschaftler leben und arbeiten. Während des Zeitraums wurde mehr als eine Tonne Gemüse, Salat und Kraut geerntet. Radieschen, Kohlrabi, Gurken, Tomaten sowie die Salate und die Kräuter wuchsen den Angaben nach erfolgreich von Beginn an. Eine zufriedenstellende Paprika-Ernte gelang erst in den letzten zwei Jahren des Vorhabens. Das habe mit der zunächst verwendeten Paprika-Sorte zusammengehangen, sagte der Sprecher des DLR.

Mit dem Andauern des Projekts hätten die Wissenschaftler immer weniger Zeit benötigt, um das Gewächshaus zu betreiben, berichtete Daniel Schubert vom Institut für Raumfahrtsysteme des DLR in Bremen. Zu Beginn des Betriebs seien pro Tag rund drei Stunden Arbeit notwendig gewesen. Den Zeitaufwand habe man um 40 Prozent im Vergleich zum Beginn reduzieren können, sagte Schubert.

In dem Gewächshaus im Einsatz war unter anderem die Nasa-Gastwissenschaftlerin Jess Bunchek. Die Nasa ist die US-amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde. Die Pflanzen hätten das Wohlbefinden der Forscher gesteigert, berichtete sie. «Für die Zukunft heißt das: Crews auf abgelegenen Missionen sollten die Möglichkeit haben, ihre eigenen Pflanzen anzubauen, um ihre psychische und körperliche Gesundheit zu stärken», sagte Bunchek.

Für den Transport wurde das «Eden ISS» zerlegt. In Bremen soll der Bau nun generalüberholt werden. Zudem soll das Gewächshaus mit neuer Technik ausgestattet werden: Künftig soll ein robotischer Arm die Menschen bei der Arbeit unterstützen - auch neue Kameras und Künstliche Intelligenz sollen zum Einsatz kommen, um die Versorgung der Pflanzen zu verbessern. Künftig soll zudem aufbereiteter Urin für den Anbau der Pflanzen genutzt werden.

Das neue Gewächshaus heißt künftig «Eden Luna». Mitte der 2020er-Jahre soll es in Köln am Standort des DLR platziert werden. Astronauten, die zum Mond fliegen sollen, können sich dort mit der Einrichtung vertraut machen. Mit dem «Artemis»-Programm plant die Nasa, in der Zukunft auf dem Erdtrabanten ein Basislager zu errichten. Vom Mond aus soll dann vermehrt der Mars erkundet werden.

© dpa
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