Edeka habe den Jahresumsatz zuletzt auf rund 66 Milliarden Euro gesteigert und sei zum größten privaten Arbeitgeber Deutschlands aufgestiegen - «die Beschäftigten sehen von diesen Rekordergebnissen aber nichts», kritisierte Mizgin Ciftci von Verdi. Kunden müssten wegen der Arbeitsniederlegung mit Engpässen in den Regalen rechnen.
Eine Sprecherin von Edeka Minden-Hannover bestätigte den Warnstreik am Logistikstandort Lauenau, erklärte aber, die Streikauswirkungen seien gering. Die bestellten Waren seien vollständig in die Märkte geliefert worden, nur vereinzelt habe es Verzögerungen gegeben.
Die Sprecherin sagte weiter, das Unternehmen habe großes Interesse an einem schnellen Tarifabschluss. Der Streikaufruf stoße jedoch auf völliges Unverständnis. Man erwarte jetzt, dass verhandelt werde.
Verdi fordert in dem Tarifstreit Entgelterhöhungen von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot der Arbeitgeberseite sah Edeka zufolge zuletzt eine Erhöhung in Höhe von 6,1 Prozent in zwei Stufen mit einer Laufzeit von 24 Monaten plus einer Inflationsausgleichsprämie von zwei Mal 700 Euro vor. Sollte es bis Ende Juli keinen Tarifabschluss geben, wolle Edeka die Tarife der Beschäftigten in der Logistik freiwillig um zunächst 4 Prozent erhöhen und eine Inflationsausgleichsprämie von 400 Euro zahlen.