Herzog will noch engere israelisch-deutsche Partnerschaft
Israels Präsident Izchak Herzog hat dazu aufgerufen, die Partnerschaft zwischen Deutschland und Israel zu vertiefen. Gleichzeitig müsse die Erinnerung an die deutschen Verbrechen unter der Nazi-Herrschaft bewahrt werden, betonte er am Dienstag in einer bewegenden Rede im Bundestag. «Die jüdische Nation ist eine Nation des Erinnerns», sagte der Präsident. Dies sei Teil ihrer Identität. Er forderte die Abgeordneten auf, sich zu erheben, um gemeinsam im Gebet der Seelen der sechs Millionen ermordeten Juden zu gedenken.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sagte: «Antisemitismus ist nicht nur ein Problem der Vergangenheit. Nicht nur ein Problem der anderen, der Extremisten. Antisemitismus ist mitten unter uns, in der Mitte unserer Gesellschaft.» Hier dürfe es kein Wegsehen und keine falsch verstandene Toleranz geben. Bas versprach, sich dafür einzusetzen, die Pläne zur Einrichtung eines deutsch-israelischen Jugendwerks voranzutreiben.
Zum Abschluss seines Staatsbesuchs wollte Herzog am Nachmittag gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen besuchen.