In Niedersachsen sind im bisherigen Schuljahr mehr als 33.000 Corona-Infektionen unter Schülerinnen und Schülern gemeldet worden. In der jüngsten Vergangenheit sind die wöchentlichen Zahlen stets gestiegen, wie das Kultusministerium in Hannover auf dpa-Anfrage mitteilte. In der ersten Oktoberwoche waren es den Angaben zufolge rund 6400 Infektionen bei Schülern, die Woche zuvor noch knapp 4900. Die letzte Woche vor den Herbstferien ist in den Zahlen noch nicht berücksichtigt.
Nach den zweiwöchigen Herbstferien beginnt am Dienstag wieder der Unterricht. Rund 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler gehen auf die Schulen in Niedersachsen, mehr als 100.000 Menschen arbeiten dort. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Beschäftigte können pro Woche bis zu zwei Corona-Tests erhalten. Eine Masken- und Testpflicht gilt nicht mehr.
Bei den Lehrkräften wurden laut Kultusministerium in diesem Schuljahr bislang knapp 8000 Coronafälle gemeldet, beim sonstigen Schulpersonal rund 2600. Auch hier gab es demnach in der letzten gemeldeten Woche jeweils die meisten Infektionen.
Schärfere Maßnahmen sind laut Kultusministerium derzeit nicht vorgesehen, sie orientierten sich am Stufenplan der niedersächsischen Landesregierung. Weitere Maßnahmen wie die Einführung der Maskenpflicht für Schulbeschäftigte gibt es bei einer Sieben-Tage-Hospitalisierungsinzidenz von mehr als 15 und einer gleichzeitigen Auslastung der Intensivkapazitäten mit Covid-Patienten von mehr als zehn Prozent. Diese Werte waren bis zuletzt nicht überschritten.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) blickt besorgt auf die kommenden Wochen. «Die Kombination von Herbstgrippe, Corona und Personalnot lässt nach den Ferien zahlreiche Unterrichtsausfälle befürchten», sagte der GEW-Landesvorsitzende Stefan Störmer. «In Bezug auf die Corona-Pandemie hätten wir uns eine erneute Testpflicht gewünscht, müssen aber zugleich anerkennen, dass die freiwilligen Tests vielerorts ordentlich funktioniert haben.»