Der letzte Arbeitstag von Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke beim VfL Wolfsburg endete nicht mit einem Weiterkommen im DFB-Pokal und damit einem kleinen sportlichen Abschiedsgeschenk. Für die Niedersachsen war nach dem 1:2 (1:1) beim Bundesliga-Zweiten Union Berlin Schluss im Achtelfinale. Ein «Stück weit» sei auch Wehmut mit dabei, sagte Schmadtke nach der Partie am Dienstagabend dem TV-Sender Sky. Als «sehr ehrlich» beschrieb Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold den 58-Jährigen und ergänzte, dass das nicht mehr so häufig sei im Fußball.
«Man darf nicht zu lange warten. Irgendwann kommt das eine Gebrechen, dann das andere», sagte Schmadtke und verabschiedete sich gewissermaßen in den Ruhestand. Der frühere Sportdirektor Marcel Schäfer, Schmadtkes Nachfolger, übernahm am Mittwoch die Aufgaben als Geschäftsführer. Seine frei gewordene Stelle füllt nun Ex-VfL-Profi Sebastian Schindzielorz aus. Der 44-Jährige war zuletzt Geschäftsführer beim Liga-Konkurrenten VfL Bochum.
Das Aus nach dem intensiven und körperbetonten Pokal-Fight schmälerte den Start für das Duo etwas. «Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Mannschaften. Kämpferisch haben beide Mannschaften alles gegeben. Spielerisch hat das Spiel wenig hergegeben», bilanzierte VfL-Trainer Niko Kovac.
Nach der frühen Führung der Wölfe durch Luca Waldschmidt in der fünften Minute glich ausgerechnet Ex-Wolfsburger Robin Knoche aus (12.). Das Siegtor erzielte Kevin Behrens (79.) vor 22 012 Fans im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei.
«Im Pokalspiel entscheiden Kleinigkeiten. Union hatte ein bisschen das Glück auf ihrer Seite», sagte Torhüter Pavao Pervan, der den erkrankten Stamm-Keeper Koen Casteels vertrat. Kovac hoffte auf die Rückkehr von Casteels für das Heimspiel in der Bundesliga gegen den FC Bayern (17.30 Uhr/DAZN) am Sonntag.
«Wir gehen davon aus, dass wir den Koen hinkriegen bis zum Wochenende», sagte er. «Koen ist erkältet, er hat auch Fieber. Wir wollten und konnten kein Risiko eingehen», erklärte Kovac. Mit Blick auf die Partie an diesem Sonntag in Wolfsburg gegen den deutschen Rekordmeister betonte Kovac dann auch noch, dass man bei einem Infekt nie hundertprozentig sagen könne, was in vier, fünf Tagen sei. «Da müssen wir noch ein bisschen geduldig sein.»
Der Blick der Spieler ging allerdings auch schnell in Richtung des Topspiels gegen den FC Bayern. «Heimspiel, wieder gegen die Bayern. Wir wollen gewinnen», sagte Torschütze Waldschmidt. Kovac ist die Schwere gegen seinen Ex-Club aus München, wo er als Spieler und Trainer wirkte, aber bewusst: «Es ist schwierig, in Berlin zu gewinnen, aber es ist auch schwierig ,zu Hause gegen Bayern München zu gewinnen.»