Brand an Moschee durch Molotowcocktails ausgelöst

Auf dem Gelände einer islamischen Gemeinde in Hannover gibt es zwei Feuer. Die Hintergründe sind laut Polizei noch völlig offen. Die Landesregierung sichert Aufklärung zu.
Feuerwehr
Feuerwehrleute stehen an einem Einsatzort. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Das Feuer an einer Moschee in Hannover ist durch Brandstiftung verursacht worden. An die Fassade eines Restaurants, das sich in dem Gebäudekomplex befindet, wurden in der Nacht zu Dienstag Molotowcocktails geworfen. Es handele sich um mehr als einen Zündsatz, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. «Ministerpräsident Weil und die gesamte Landesregierung verurteilen diese abscheuliche Tat», sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Kathrin Riggert.

Nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums ist noch unklar, ob es sich um einen Anschlag handelt. Der Schutz der betroffenen Moschee sei erhöht worden, sagte ein Sprecher. Es gebe aber aktuell keine Anhaltspunkte für eine konkrete Gefährdungslage aller Moscheen in Niedersachsen. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen. Der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz ist eingeschaltet.

Am Dienstagnachmittag wurde laut Polizei ein zweites, kleineres Feuer im Innenhof der Moschee gemeldet. Dort hatte laut einer Polizeisprecherin ein Gegenstand gebrannt. Es sei ebenfalls Brandstiftung zu vermuten, allerdings seien keine Molotowcocktails verwendet worden. Ein Zusammenhang zu dem ersten Feuer werde geprüft.

Den Beamten zufolge wurden in der Nacht einige Stühle im Außenbereich der Gaststätte, die Fassade des Gebäudes sowie ein Fenster beschädigt. Das Restaurant war zum Zeitpunkt des Brandes geschlossen. Verletzte gab es nicht.

Recep Bilgen, Vorsitzender des Landesverbandes der Muslime, Schura Niedersachsen, hatte bereits am Dienstag bei Twitter von einem «Anschlag» gesprochen. «Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und den Schutz unserer Gotteshäuser», schrieb Bilgen.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) twitterte: «Dieser Vorfall ist besorgniserregend. Wir nehmen ihn sehr ernst.» Die Polizei in Niedersachsen werde alles Notwendige tun, um den Brand zügig und gründlich aufzuklären.

Das Gefühl der Verunsicherung in der muslimischen Community sei nachvollziehbar, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch. Bilgen hatte in seinem ersten Tweet Bezug auf den rassistischen Anschlag in Solingen vor 30 Jahren genommen. Am 29. Mai 1993 starben fünf türkische Mädchen und Frauen, als Rechtsradikale das Wohnhaus der Familie Genç in der Stadt in Nordrhein-Westfalen anzündeten.

© dpa
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