Auch Michael Guder, Vorsitzender des Landeselternrates, findet «Noten als reine Leistungsbewertung im Lernprozess, auch vor dem Hintergrund der Kompetenzschaffung, hinderlich». Die Gefahr des nicht nachhaltigen Lernens auf eine bestimmte Prüfung hin sei groß. Völlig auf Bewertungen zu verzichten, hält er aber für falsch.
Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg hatte angekündigt, andere Formen der Benotung erleichtern zu wollen. «Viele Schulen machen die Erfahrung, dass den Schülerinnen und Schülern die Ziffernnote nicht hilft, weil sie nichts darüber sagt, was noch gelernt werden muss», sagte die Grünen-Politikerin Ende Dezember. Eine andere Form der Rückmeldung als mit den bekannten Noten von eins bis sechs könne es auch den Eltern erleichtern, ihren Kindern zu helfen, sagte die Ministerin. «Klar ist, dass in den Prüfungsjahrgängen die Noten gebraucht werden.»
Die Schülervertreter forderten eine grundsätzliche Veränderung des Bewertungssystems: Eine Möglichkeit für bessere Vergleichbarkeit sei, das Oberstufen-System mit 15 Punkten für alle Jahrgänge zum Standard zu machen.