Barjenbruch kritisierte, die Politik fokussiere sich auf Reformen im Krankenhaussektor: «Auch der ambulante Bereich braucht Reformen vor dem Hintergrund der enormen Arbeitsbelastung der Vertragsärztinnen und Vertragsärzte in einem budgetierten System.» Patientinnen und Patienten müssten «besser gesteuert werden», damit Arztstunden denjenigen zugute kämen, die sie wirklich benötigten. Vom Land Niedersachsen forderte er zusätzliche Medizinstudienplätze.
Angesichts des Fachkräftemangels in Praxen, Kliniken und der Kranken- und Altenpflege müsse die Patientenversorgung effizient organisiert werden, mahnte Barjenbruch. «Das gilt erst recht für die knapper werdende Arztzeit.» Außerdem seien derzeit auch zahlreiche Ärztinnen und Ärzte sowie das Praxispersonal erkrankt. Personalreserven gebe es nicht: «Die Unterfinanzierung von ambulanten Leistungen führt im Endeffekt dazu, dass Stellen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Praxen zunehmend nicht neu besetzt oder gar abgebaut werden.»