«Zwischen Arbeitskräftemangel, Lieferengpässen und Energiekrise zeigt sich der Arbeitsmarkt in Niedersachsen und Bremen als Stabilisator - noch», sagte der Chef der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit, Johannes Pfeiffer. Betriebe würden aber zurückhaltender bei den Neueinstellungen. «Mit massenhaften Entlassungen rechnen wir nicht, wohl aber mit einem moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahr 2023.»
Das Frühjahr prägte die Erholung von Einbrüchen wegen der Pandemie, wie die Zahlen zeigen: Im Mai sank die Arbeitslosenquote laut der Arbeitsagentur in Niedersachsen mit unter 5 und Bremen mit 9,8 Prozent auf die niedrigsten Werte seit Dezember 2019. Gleichzeitig lag die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen ab März in Niedersachsen konstant über 3,1 Millionen und in Bremen über 340.000. Wegen der Folgen der russischen Invasion in die Ukraine kam es nicht zu Kündigungen, teils stellten Unternehmen weiter Menschen ein.
Auf der anderen Seite verstetigte sich auch er Fachkräftemangel weiter. Den Angaben nach waren mit 91.960 im August 2022 so viele freie Stellenangebote bei den niedersächsischen Arbeitsagenturen gemeldet wie nie zuvor. In Bremen wurde der Höchststand mit 9480 bereits im Juli erreicht. Durch die Betreuung ukrainischer Flüchtlinge stiegen die Arbeitslosenzahlen in den Jobcentern ab Juni sprunghaft. Seit September sinken die Zahlen wieder. «Der übliche Herbstaufschwung mit deutlich zurückgehenden Arbeitslosenzahlen fiel aber erheblich schwächer aus», hieß es.