Ministerin verteidigt geplante Pestizid-Einschränkungen

Pläne der EU-Kommission, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln drastisch zu beschneiden, stoßen auf Kritik von Landwirten. Die Landwirtschaftsministerin hält das Ziel für richtig, will aber über den Weg dorthin noch reden.
Ein Landwirt fährt mit einem Traktor über ein Gerstenfeld im Landkreis Wolfenbüttel und versprüht Pflanzenschutzmittel. © picture alliance / dpa/Archivbild

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) hat das Ziel der EU-Kommission, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln drastisch zu reduzieren, gegen Kritik aus der Landwirtschaft in Schutz genommen. «Das Ziel ist auf jeden Fall richtig», sagte Staudte der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben in sehr vielen Grundwasserstellen Rückstände von Pestiziden, und das deutet darauf hin, dass wir da zu einer stärkeren Reduktion kommen müssen.» Die Frage sei allerdings, auf welchem Weg das Ziel erreicht werden könne.

Landwirtschaftliche Interessenverbände kritisieren das Vorhaben, weil ihnen der pauschale Verzicht auf Pflanzenschutzmittel auch in Schutzgebieten zu weit geht. In diesem Umfang gefährden ihrer Ansicht nach die Pläne den Bestand der Landwirtschaft in Deutschland. «Ich glaube, wir müssen zu einer flächendeckenden Reduktion kommen, die dann auch alle Betriebe gleich trifft», sagte Staudte. Als ein Beispiel für einen effektiven Weg nannte sie eine Pestizidabgabe für alle nach dem Vorbild Dänemarks. Die Höhe der Abgabe richte sich nach der Gefährlichkeit der Wirkstoffe.

Sie gehe davon aus, dass der Vorschlag der EU-Kommission noch nicht das letzte Wort sei, sagte sie zu den Befürchtungen aus der Landwirtschaft. «Ich glaube, dass wir da noch in einem relativ offenen Dialog mit der EU-Kommission sind, und wir werden in Kürze die Pflanzenschutzmittel-Reduktionsstrategie vorstellen, die im Niedersächsischen Weg begründet wird», sagte Staudte. Sie sei zuversichtlich, dass sich Deutschland mit Brüssel verständige. Im Niedersächsischen Weg haben sich Land, Landwirtschaft und Umweltverbände auf ein gemeinsames Handeln für den Umwelt- und Gewässerschutz verständigt.

© dpa
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