Hannover 96 geht trotz des dürftigen Rückrundenstarts kampfeslustig in die Zweitliga-Partie gegen den SC Paderborn. «Wir wissen, dass wir Paderborn schlagen können. Wir wissen aber auch, dass wir bei uns bleiben müssen», sagte Trainer Stefan Leitl vor der Begegnung am Samstag (13.00 Uhr/Sky). «Der Wille ist absolut da bei den Jungs», ergänzte der Coach am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Angesichts der Niederlagen gegen Kaiserslautern (1:3) und beim FC St. Pauli (0:2) sei Leitl nicht unruhig. «Wir sind immer noch in den Bereichen, in denen wir uns sehen», fügte der 45 Jahre alte Coach des Tabellensiebten hinzu. Respekt vor Unruhe hat er aber dennoch: «Jetzt haben wir zweimal verloren. Das gehört zu einem Entwicklungsprozess dazu. Für uns ist es wichtig, dass die Jungs nicht unruhig werden», schob er hinterher.
Am Wochenende gastiert nun die torgefährlichste Mannschaft der Liga in der heimischen Arena. «Wir wissen, was auf uns zukommt», sagte Leitl. Er wundere sich nicht, dass die Ostwestfalen auf dem fünften Tabellenrang stehen. «Es ist eine große Herausforderung für uns. Aber die Paderborner müssen auch erstmal hier gegen uns spielen», sagte der Trainer. Der SCP besticht in dieser Saison mit offensivem Spektakel-Fußball. Bereits 40 Treffer gelangen den Ostwestfalen bisher. Die Qualitäten im Angriff mussten die 96er bereits in der Hinrunde beim 2:4 in Paderborn erleben.
Fabian Kunze, gebürtiger Bielefelder und Ex-Arminia-Spieler, nimmt in dieser Saison eine wichtige Rolle im Gefüge der Leitl-Elf ein - und er geht selbstbewusst in die Partie: «In der zweiten Liga kannst du aber jeden Gegner schlagen, wir können auch Paderborn schlagen», meinte der Mittelfeldspieler bei einer Medienrunde. Rivalitäten zwischen Bielefeld und Paderborn spielten bei ihm vor der Partie jedoch keine Rolle.
Der Sommer-Neuzugang verleiht der Mannschaft Stabilität. Und er galt schnell als Spieler, dessen Worte Gewicht haben: «Ich spüre extremes Vertrauen, bin mir aber auch bewusst, dass ich das Vertrauen durch Leistung zurückzahlen muss», sagte Kunze und fügte hinzu: «Die ganze Mannschaft ist mit den beiden Ergebnissen unzufrieden. Nach den Niederlagen ging ein Ruck durch die Mannschaft, das merkt man auch in der Kabine, und das ist die richtige Reaktion.»
Vor der Saison wechselte Kunze ablösefrei von Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld in die niedersächsische Landeshauptstadt und war von Beginn an Stammspieler. Der defensivstarke Mittelfeldmann kommt auf 18 von 19 möglichen Ligaspielen. In dem einen Spiel fehlte er wegen einer Gelb-Sperre. Das kommt bei ihm häufiger vor, im Paderborn-Spiel könnte er seine zehnte Karte und damit eine erneute Sperre kassieren. «Ich habe einige vermeidbare Karten bekommen. Da kann ich definitiv dran arbeiten. Wenn ich das beherzige, dann habe ich drei, vier Karten weniger», sagte Kunze.