Axt-Attacke: Angeklagter hatte Probleme und wollte töten

Ein Mann mit Axt hat im September 2022 in Neubrandenburg einen Großeinsatz verursacht. Er hatte einen Bekannten attackiert und war durch die Stadt geflohen. Das Opfer spricht von Tötungsabsicht.
Landgericht Neubrandenburg
Blick in einen Gerichtssaal im Landgericht Neubrandenburg. © Stefan Sauer/dpa/Archivbild

Die Axt-Attacke auf einen Mann im September 2022 in Neubrandenburg geht wohl auf eine Reihe von persönlichen Problemen des Angreifers zurück. Das hat der 26 Jahre alte Geschädigte als Zeuge am Dienstag im Prozess am Landgericht Neubrandenburg erläutert.

Der Zeuge und der Angeklagte kamen 2015 als Flüchtlinge aus Syrien nach Deutschland. «Wir waren vorher gut befreundet, ich hätte nie gedacht, dass es einmal so weit kommt», sagte der Zeuge. Der 43 Jahre alte Angeklagte sei in Deutschland nicht klargekommen und habe ihn dafür verantwortlich gemacht. Der Angeklagte habe zurück in den Libanon gehen wollen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 43-jährigen Mann versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. Der Angeklagte war damals zu dem Mehrfamilienhaus gefahren, in dem der Zeuge und seine Freundin wohnten. Wie die Frau vor Gericht sagte, habe der Angreifer an der Hauseingangstür geklingelt. «Er hat mich verflucht und meine Familie auch», sagte der Geschädigte. Im Vorfeld habe der Mann gesagt, dass er nicht tolerieren könne, dass sein Landsmann mit einer unverheirateten Frau zusammenwohne und Alkohol im Haus sei.

Als er den Mann vor der Haustür zur Rede stellte, habe der Angeklagte gesagt, dass er ihn töten wolle und zweimal mit der Axt auf ihn eingeschlagen. Der 26-Jährige wehrte dies mit den Armen ab und erlitt Verletzungen. Seine Freundin öffnete die Haustür, sodass er ins Haus fliehen konnte. Mehrere Zeugen, die den Vorfall von Balkons aus sahen, bestätigten die Schilderungen vor Gericht.

Der Fall hat für großes Aufsehen gesorgt, weil der Täter damals mit der Axt auf einem Fahrrad durch Neubrandenburg wegfuhr. Die Polizei hatte öffentlich vor ihm gewarnt, mehrere Hubschrauber waren im Einsatz. Der Angeklagte hatte sich laut Polizei im Internet auch mit der Terrororganisation Islamischer Staat beschäftigt. Vor Gericht schwieg er bisher. Der Prozess wird an diesem Donnerstag (23. Februar) fortgesetzt, ein Urteil soll am 10. März fallen.

© dpa
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