Der Arbeitskampf ist für die IG Metall ein Pilotkonflikt in der Windindustrie, die sich mit dem anstehenden kräftigen Ausbau der Windenergie an Land und auf See zu einer Boombranche entwickeln könnte. Die Gewerkschaft beklagt seit langem, dass zwar viele Zulieferer wie Maschinenbauer dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie unterliegen. Bei Herstellern und im Servicebereich habe sich die Windbranche aber verbindlichen tariflichen Regeln bisher weitgehend verweigert.
«Wenn in Berlin über eine Strategie zur Beschleunigung von Planung, Genehmigung und den Bau von Windenergieanlagen beraten wird, müssen die Themen gute Arbeitsbedingungen und Fachkräftesicherung mitgedacht werden», sagte Bitter. «Die Unternehmensführung von Vestas tut genau das nicht.» Die Gewerkschaft argumentiert, dass für den schnelleren Ausbau der Windenergie tausende Fachkräfte fehlten. Tarifregeln erhöhten die Attraktivität der Industrie als Arbeitgeber.
Zu der Kundgebung in Berlin erwartet die IG Metall neben ihrem Bezirksleiter Küste, Daniel Friedrich, Beschäftigte von Vestas und Delegationen anderer Windanlagenhersteller und -zulieferer.