Um 16.19 Uhr gab Einsatzleiter Jens Seehafer am Mittwoch per Funk den Befehl «Wasser halt!». Dann folgte die Ansage «An alle Einsatzkräfte: Feuer aus». Über eine Woche bekämpften bis zu 300 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren den Wald- und Moorbrand bei Göldenitz (Kreis Rostock). 40.000 Kubikmeter Wasser wurden in acht Tagen auf die Brandfläche von 52 Hektar gebracht. «Wir haben das Feuer ertrinken lassen. Das hat funktioniert», sagte Mayk Tessin, Kreisbrandmeister und Leiter der Brandschutzdienststelle des Landkreises Rostock.
Die Glutnester konnten mit dem Einsatz sogenannter Kreisregner gelöscht werden, die im Dauerbetrieb einen Radius von 20 Meter vernässten und dann weiter gesetzt wurden. So habe man den Kreis immer enger gezogen, schilderte Tessin das Vorgehen. Die Kreisregner seien an den Landkreis Ludwigslust-Parchim übergeben worden, damit sie bei den Bränden in Südwestmecklenburg genutzt werden könnten, sagte eine Kreissprecherin.
Der nahe Feuerwehrteich in Göldenitz wurde als Puffer genutzt. Täglich füllten Tanklastwagen den Teich mit 5000 Kubikmeter Wasser aus der Warnow oder der Recknitz wieder auf. Über zwei Dutzend Kilometer Schlauch wurden verlegt, allein 1,7 Kilometer vom Teich zum Standort der Einsatzleitung. Der Landrat des Kreises Rostock, Sebastian Constien (SPD), betonte, insgesamt seien 18.800 Einsatzstunden bei der Brandbekämpfung angefallen. Die Feuerwehrleute hätten «gekämpft wie die Löwen».
Der Brand war am 6. Juni auf gerodetem Ödland bei Göldenitz ausgebrochen. Das durch Wind angefachte Feuer hatte auf etwa zehn Hektar Waldgebiet sowie das benachbarte Göldenitzer Moor übergegriffen. Nur ein Großeinsatz der Feuerwehr konnte verhindern, dass Ortschaften wie Göldenitz im Norden und Teschow im Süden des Brandgebietes evakuiert werden mussten. Auch Löschhubschrauber waren im Einsatz.
Die Brandursache ist weiter unklar. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung. Nach ersten Ermittlungen war am Brandausbruchstag von einer Fachfirma in der Nähe Torf abgebaut worden. Ob dies mit dem Brand zu tun gehabt habe, sei aber nicht klar. Im gesamten Nordosten herrscht hohe Waldbrandgefahr.