Grambow wählt ersten Kinderbürgermeister

Die Gemeinde Grambow im Landkreis Nordwestmecklenburg hat erstmals einen Kinder- und Jugendbürgermeister gewählt. Gewonnen hat der zwölfjährige Ole Prokein. Er soll die Anliegen von Kindern und Jugendlichen besser in die Gemeinde einbringen.
Stimmzettel für die Wahl des Jugendbürgermeisters für die Gemeinde Grambow. © Jens Büttner/dpa/Archivbild

Die Gemeinde Grambow im Kreis Nordwestmecklenburg hat am Samstag erstmals einen Kinder- und Jugendbürgermeister gewählt. Ole Prokein habe bei einer Wahlbeteiligung von 30 Prozent 90 Prozent der Stimmen erhalten, sagte Bürgermeister Sven Baltrusch am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Er war der einzige zur Wahl stehende Kandidat.

Das Ziel des neuen Amts sei, ältere Kinder und Jugendliche besser in der Gemeinde einzubinden und ihnen auch Verantwortung zu übertragen, sagte Baltrusch im Vorfeld. In der Gemeinde mit nur knapp 700 Einwohnern gebe es mit 130 Kindern und Jugendlichen einen hohen Anteil junger Menschen.

Nachdem anfangs vier Kinder ihr Interesse bekundet hatten, stand schlussendlich nur Prokein zur Wahl. Für den Bürgermeister ist es wichtig, dass Demokratieverständnis bei den jungen Mitbürgern zu fördern und ihnen zu vermitteln: «Ihr habt eine Stimme, ihr habt eine Meinung und ihr habt die Möglichkeit, sie kundzutun».

Die gesamte Organisation des Urnengangs hatte sich den Angaben nach an den übrigen Wahlen im Ort orientiert: Es gab eine Wahlbenachrichtigung, eine Wählerliste, einen Wahlvorstand aus Gleichaltrigen und die Stimmabgabe erfolgte im Gemeindehaus. Insgesamt waren demnach 68 Kinder wahlberechtigt und es galt: 15 Prozent davon mussten teilnehmen und der Kandidat musste eine Mehrheit der Stimmen erreichen, damit die Wahl gültig ist.

Dem Jugendbürgermeister soll nun ein Mentor zur Seite gestellt werden, der ihn bei der Ausübung seines Amtes begleitet. Laut Baltrusch soll dies ein Erwachsener sein, der sich zuvor bereit erklärt hat und der nicht in der Gemeinde aktiv ist. Zu den Aufgaben des Amts gehört es, einer etwa alle zwei Monate tagenden Jugendversammlung vorzustehen, die Vorschläge erarbeitet. Diese sollen dann mit dem Bürgermeister und seinen Stellvertretern vorbesprochen und in die Gemeindeversammlung eingebracht werden. Hinzu kommen laut Baltrusch auch repräsentative Aufgaben.

© dpa
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