Vorarbeiten für Rügener LNG-Terminal laufen

Mittlerweile finden auch in Mukran selbst Arbeiten für das dort geplante LNG-Terminal statt - trotz des Widerstands und noch ausstehender Gesetzesänderungen.
Vorarbeiten für Rügener LNG-Terminal laufen
Mit einem Spezialkran werden nicht verbaute Rohre für die Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland auf dem Gelände des Hafens in der Gemeinde Sassnitz transportiert. © Stefan Sauer/dpa

Das Verlegeschiff ist reserviert, Vermessungsschiffe im Einsatz, Rohre werden begutachtet - ungeachtet des anhaltenden Widerstands gegen das Projekt laufen die Vorarbeiten für das in Mukran auf Rügen geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG). «Die Aufbereitung der Rohre erfolgt auf dem Gelände des Hafens Mukran, im Prinzip am Ort der jetzigen Lagerung», erklärte ein Sprecher des Gasnetzbetreibers Gascade.

Das Unternehmen soll die rund 50 Kilometer lange Anbindungsleitung vom Gasleitungsknotenpunkt in Lubmin durch den Greifswalder Bodden, entlang Rügens Küste bis nach Mukran bauen. Die Bundesregierung hatte dazu in Mukran lagernde Rohre gekauft, die noch vom Bau der deutsch-russischen Ostseepipeline Nord Stream 2 stammen.

«Die Rohre werden gebürstet, gewaschen und überprüft. Dazu sind in einem Zelt Geräte auf dem Hafengelände aufgebaut worden», teilte Gascade mit. Zudem sollen neun Rohre in ein Testzentrum des Verlegeunternehmens Saipem geliefert werden. «Sie werden dort für die Qualifizierung von Schweißern benötigt.»

Als Verlegeschiff hat sich Gascade bereits die «Castoro 10» reserviert, die bereits beim Bau der Nord-Stream-Leitungen zum Einsatz kam. Den laufenden Einsatz von Vermessungsschiffen entlang der geplanten Trasse habe das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) genehmigt, sagte der Gascade-Sprecher.

Noch im Juni will die Firma Antragsunterlagen beim zuständigen Bergamt Stralsund einreichen. Für den ersten Abschnitt der geplanten Leitung laufe das seinerzeit vom Energieunternehmen RWE eingereichte Genehmigungsverfahren weiter. Für den zweiten Abschnitt einschließlich des veränderten Verlaufs müsse neu beantragt werden.

Gascades angestrebter Zeitplan ist straff: Genehmigung durch das Bergamt im August, Offshore-Baggerarbeiten ebenfalls im August, Verlegearbeiten ab September und technische Fertigstellung Ende Dezember. Der Bund hofft, das Terminal noch im selben Winter in Betrieb nehmen zu können.

Damit das klappt, müssten die Behörden vor Ort zügig genehmigen. Das setzt eine Aufnahme des Standortes in das LNG-Beschleunigungsgesetz voraus. Das Bundeskabinett hat eine entsprechende Gesetzesänderung bereits beschlossen. Am kommenden Freitag will sich der Bundesrat damit befassen. Auch der Bundestag muss sich die geplante Änderung noch vornehmen.

Das Wirtschafts- und das Umweltministerium in Schwerin hatte Ende Mai vom Bund Geld für Maßnahmen gefordert, die in MV die Akzeptanz des Terminals steigern sollen. Der Katalog umfasst den Ausbau des Hafens in Mukran auch für die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger, günstigere Energie für Anrainer-Kommunen, den Ausbau von Bahnstrecken, aber auch Umweltprojekte und Vorhaben für die ganze Insel und darüber hinaus - alles in allem würden die Projekte laut Landeswirtschaftsministerium über eine Milliarde Euro kosten. Ein Sprecher des Hauses teilte zuletzt dazu mit, Land und Bund befänden sich in Abstimmungen zu den Akzeptanz-Maßnahmen.

In einem Antwortschreiben, mit dem das Bundeswirtschaftsministerium in der zurückliegenden Woche Fragen des Landrats von Vorpommern-Rügen beantwortet hat und das der dpa vorliegt, geht es vor allem um Mukran und den Ausbau der dortigen Infrastruktur.

© dpa
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