Seit Anfang August war aus dem deutsch-polnischen Grenzfluss tonnenweise toter Fisch geborgen worden. Mehrere Hundert chemische Substanzen könnten als Mitverursacher der Umweltkatastrophe in Frage kommen, hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) am Montag mitgeteilt. Die genaue Ursache für die Umweltkatastrophe ist noch unklar. Experten gehen davon aus, dass ein hoher Salzgehalt im Fluss ein wesentlicher Grund ist, verbunden mit Niedrigwasser, hohen Temperaturen und einer giftigen Algenart.
Bei einer ersten Untersuchung vor 11 Tagen waren Dettmann zufolge unter 550 gesunden Fischen 14 Arten entdeckt worden, darunter Barsche, kleine Zander, Hechte, Steinbeißer. Letzterer sei eine sehr empfindliche Fischart. Auch eine zweite Beprobung an diesem Dienstag habe ein vorläufiges positives Bild gebracht. Es seien noch mehr gesunde Fischarten hinzugekommen, eine endgültige Auswertung folge, so Dettmann. Offenbar habe das Algentoxin nicht alle erreicht.
Mittlerweile ist das Wasser der Oder nach Angaben des Geschäftsführers des Landesfischereiverbands um etwa einen Meter gestiegen. «Die Oder erholt sich, aber bis das ausgeheilt ist, was kaputt gegangen ist, das wird Jahre dauern», schätzte Dettmann ein.