Regierung: Ohne Förderung keine Digitalisierung von Firmen

Damit die Digitalisierung nicht zum bloßen Modewort verkommt, müssen Unternehmen einen Weg finden, ihre Geschäftsmodelle an die Welt des Internets anzupassen. Die kleinteilige Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern braucht hierfür aus Sicht des Landes Hilfe.
Netzwerkkabel in einem Rechenzentrum. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Damit der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern die Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle gelingt, ist aus Sicht der Landesregierung zusätzliche Förderung nötig. Insbesondere einzelne neugegründete oder kleine Unternehmen hätten nur mithilfe der Förderung die Möglichkeit, ihre Prozesse zügig umzustellen, argumentiert das für die Digitalisierung zuständige Innenministerium.

850 Förderanträge und 566 Zuwendungsbescheide für die sogenannte Digitrans-Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen seien seit 2018 gezählt worden. Das Land zahlte demnach 2,5 Millionen Euro an Kleinstunternehmen, 5,7 Millionen Euro an kleine Unternehmen und 830.000 Euro an mittelgroße Unternehmen aus. Angesichts der konstant hohen Zahl der Anträge sieht das Ministerium auch weiter einen Bedarf bei den Unternehmen.

Helfen sollen auch die sechs digitalen Innovationszentren, die an den Hochschulstandorten Rostock, Greifswald, Wismar, Stralsund, Neubrandenburg sowie in Schwerin angesiedelt wurden. «Die digitalen Innovationszentren haben im Zusammenspiel mit den Coworks die Aufgabe, als regionaler Lotse Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zu vernetzen und auf regionaler Ebene zu aktuellen digitalen Themen zu informieren», hieß es. Insbesondere Gründerinnen und Gründer sollen so gefördert werden.

Die Industrie- und Handelskammern (IHK) im Land sehen Potenzial für Verbesserungen: Die IHK in der Landeshauptstadt betont vor allem den Breitbandausbau und den Zugang zu qualifizierten Fachkräften. Beim Breitbandausbau warnen die Industrievertreter vor Kürzungen der Bundesförderung.

In Rostock wünscht man sich hingegen, dass der Staat vorangeht und analoge Behördengänge und Ausdrucke unnötig macht. Am besten lassen sich Genehmigungsprozesse demnach direkt in die Unternehmenssoftware integrieren. Die IHK in der Hansestadt appelliert zudem an die Politik, nicht auf Eigenentwicklungen zu setzen: «Man muss nicht immer wieder einen neuen Governance-Standard entwickeln, obwohl es bereits Lösungen dafür auf dem Markt gibt.»

Dass das Land bei der Digitalisierung seiner eigenen Prozesse hinterher ist, ist bekannt. Statt Ende 2022 alle Dienstleistungen über das landeseigene MV-Serviceportal verfügbar zu machen, sind bisher erst 224 der insgesamt 4000 auf Land und Kommunen entfallenden Vorgänge umgesetzt. Damit riss der Nordosten die Frist bis Jahresende 2022, die der Bund gesetzt hatte.

© dpa
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