Nach Großbrand in Alt Tellin planen Betreiber neue Anlage

Vor fast zwei Jahren wurden bei einem Großbrand in Vorpommern fast 50.000 Schweine getötet. Die Ursache wurde nicht geklärt. Die Betreiber wollen dort nun eine neue, tierwohlgerechtere Anlage bauen - wenn das Dorf zustimmt.
Die abgebrannten Schweineställe auf dem Gelände der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin. © Stefan Sauer/dpa/Archivbild

Die im März 2021 abgebrannte Schweinezuchtanlage Alt Tellin (Vorpommern-Greifswald) soll in kleinerer Form wieder aufgebaut werden. Wie Ralf Beke-Bramkamp als Sprecher der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD-Holding/Roßdorf) der Deutschen Presse-Agentur sagte, laufen entsprechende Planungen. Man wolle die Ferkelaufzucht in optimierter Form mit weniger Tieren und entsprechend aktueller Tierschutzbestimmungen aufbauen. Die LFD gilt als einer der größten Ferkelproduzenten Deutschlands. Der Zeitpunkt des Aufbaus sei noch abhängig vom Ergebnis des Regulierungsprozesses mit der Versicherung. Dieser laufe noch.

Bei dem Großfeuer waren knapp 50.000 Schweine, das Gros davon Ferkel, verendet. Es war laut Tierschutzbund Deutschland einer der größten Stallbrände seit Jahren. Menschen wurden nicht verletzt, nur etwa 1300 Tiere konnten am 30. März 2021 gerettet werden. Die Brandursache konnte laut Staatsanwaltschaft nicht zweifelsfrei geklärt werden, die Ermittlungen dazu wurden eingestellt. Den Schaden hatten Ermittler auf 40 Millionen Euro geschätzt.

Die umstrittene Ferkelzuchtanlage mit 10.000 Muttertieren war 2010 vom zuständigen Staatlichen Umweltamt genehmigt worden, ungeachtet der Proteste und Einwände von Umweltverbänden. Vom Brand verschont wurden eine Biogasanlage und Futtertürme. Die LFD spreche mit dem Dorf auch über die Versorgung von Wohngebäuden mit Strom und Wärme, sagte Beke-Bramkamp. Wegen der gestiegenen Energiekosten plane die LFD außerdem an mehreren Betriebsstandorten größere Photovoltaikanlagen.

Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) hatte die Brandruine besucht und die Einhaltung der Kontrollpflichten bestätigt. Er hatte veranlasst, dass ein Neubau nur mit Zustimmung der Gemeinde möglich sei. Der Minister hatte eine «Modellanlage 4.0» als Basis einer bodengebundenen Landwirtschaft mit zwei Großvieheinheiten je Hektar, modernsten Stallungen und wissenschaftlicher Begleitung ins Gespräch gebracht.

Die LFD hat nach eigenen Angaben 400 Mitarbeiter in 11 Betrieben in Sachsen-Anhalt, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Brandenburg, in denen insgesamt 55.000 Sauen stehen.

© dpa
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