Mann niedergestochen: Nun doch Geständnis

Im Sommer findet ein Rentner einen lebensgefährlich verletzten Mann am Straßenrand in Demmin. Dadurch überlebt dieser. Im Prozess hat der Angeklagte nun doch ein Geständnis abgelegt. Das Opfer soll seine Mutter beleidigt haben.
Das Strafgesetzbuch und Akten liegen in einem Gericht auf dem Tisch. © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

Im Prozess um eine lebensgefährliche Messerattacke auf einen Trinkkumpan in Demmin hat der Angeklagte doch noch ein Geständnis abgelegt. Er habe im Sommer 2022 auf den 48-Jährigen eingestochen, weil dieser seine Mutter beleidigt habe, sagte der 33-Jährige am Donnerstag am Landgericht Neubrandenburg. Vorher habe er dem Mann einen Faustschlag verpasst. Genau wisse er aber nicht mehr, was der Geschädigte damals gesagt hat. Dem Demminer werden versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Der Vorfall hatte sich Ende Juli nachts an einem Fußweg zu einer Tankstelle in Demmin ereignet. Der Angeklagte und ein Bekannter wollten dort Bier kaufen. Auf dem Weg dorthin hätten sie das ebenfalls stark alkoholisierte Opfer getroffen. Dabei handelt es sich um einen Mann aus Polen, der schon länger in Demmin lebte und dort wegen häufiger alkoholbedingter Pöbeleien stadtbekannt war, wie eine Polizistin als Zeugin angab.

An jenem Tag soll der 48-Jährige immer wieder «Scheiß Deutsche» und «Ich ficke deine Mutter» gesagt haben. Das ging aus Handynachrichten hervor, die vor Gericht abgespielt wurden. Der Geschädigte erlitt bei dem Angriff lebensbedrohliche Verletzungen am Oberkörper, überlebte dank Notoperation aber. Ein Rentner hatte den blutüberströmten Mann am Morgen auf einer Wiese an einem Kreisverkehr gefunden und Retter geholt.

Er habe nicht gedacht, dass «der Pole so schwer verletzt war», sagte der Angeklagte. Der 33-Jährige war zwei Tage nach der Tat festgenommen worden. Der Geschädigte tritt vor Gericht als Nebenkläger auf, kann sich laut Polizei aber kaum noch an die Geschehnisse erinnern. Das Messer mit einer zehn Zentimeter langen Klinge wurde im Fluss Tollense unweit vom Tatort entfernt gefunden. Der Prozess wird am 19. Januar fortgesetzt.

© dpa
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