Nach der Gewaltandrohung an einer Schule in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) sucht die Polizei weiter nach dem Verursacher. Wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte, sind Kriminalisten an der Gesamtschule unterwegs, um den Fall aufzuklären. Weitere Durchsuchungen und Eingangskontrollen soll es an der Schule, wie am Mittwochmorgen, in nächster Zeit nicht geben.
Wie das Schweriner Bildungsministerium mitteilte, ist derzeit die «größtmögliche Sicherheit an der Schule gewährleistet.» Landesbildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) betonte, dass man die Gewaltandrohung sehr ernst nehme. Der Schulbetrieb läuft laut Ministerium geordnet, auch eine Schulpsychologin und eine Schulrätin seien als Ansprechpartner vor Ort.
Ein Unbekannter hatte auf einer Schultoilette der Jungen angeschrieben, dass am Mittwoch mehrere Lehrer und Schüler attackiert und verletzt werden sollen. Im gleichen Satz sei auch eine Geldforderung gestellt worden, sagte die Polizeisprecherin. Die Schulleiterin hatte die Schmiererei entdeckt und der Polizei am Dienstag gemeldet, die Ermittlungen aufnahm.
Um Gerüchteverbreitung über soziale Medien zu beruhigen, hatte sich die Polizei für eine Veröffentlichung und Kontrollen am Mittwochmorgen entschieden. Diese Einlasskontrollen liefen laut Polizei in ruhiger Atmosphäre und ohne Funde ab. Bis auf einige Eltern, die ihre Kinder abgemeldet hatten, sei das Gros der Schüler zur Schule gekommen.
Wer für den Schriftzug verantwortlich ist, sei bisher noch unklar, hieß es. An der Schule lernen rund 360 Schüler in den Klassenstufen fünf bis zehn. Vor gut einer Woche hatte ein 18-Jähriger in den USA 19 Schüler und zwei Lehrer an einer Grundschule erschossen.
Das Ministerium bedankte sich ausdrücklich «für das umsichtige Handeln der Kolleginnen und Kollegen, der Eltern und der Polizeibeamten.» An Eltern wurde ein Info-Schreiben verschickt. An diesem Donnerstag ist der letzte Schultag in Mecklenburg-Vorpommern, dann haben die Schüler bis zum 8. Juni wegen des Pfingstwochenendes frei.