Die Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg, die in diesem Jahr ihr 775-jähriges Gründungsjubiläum begeht, ist Gastgeber des Mecklenburg-Vorpommern-Tages 2023. Sie bietet ihren Gästen vom 30. Juni bis zum 2. Juli ein buntes Programm aus Unterhaltung, Information und Sport.
Nach fünfjähriger Unterbrechung wegen der Corona-Pandemie werde es endlich Zeit für das nächste Landesfest, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Mittwoch in Schwerin bei der Vorstellung des dreitägigen Veranstaltungsmarathons mit etwa 1000 Mitwirkenden. «Der MV-Tag ist das Bürgerfest in Mecklenburg-Vorpommern», hob die Regierungschefin dessen Bedeutung hervor. Er zeige die enge Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Land.
Das Motto des nunmehr 14. MV-Tages, «Zusammenhalt in Stadt und Land - Wir in MV», sei nach schwierigen Jahren mit Corona- und dann Energiekrise bewusst gewählt worden. «Wir leben in Zeiten, in denen Bürgerinnen und Bürger den Eindruck haben, dass es oft sehr gegeneinander geht, dass Interessen von Stadt und Land gegeneinander stehen und unterschiedliche Meinungen zu gesellschaftlichen Themen eher im Gegeneinander ausgetragen werden», konstatierte Schwesig. Deshalb gelte es, das Miteinander wieder in den Vordergrund zu rücken und den konstruktiven Dialog zu suchen. Sie freue sich auf die persönlichen Gespräche beim MV-Tag in Neubrandenburg.
Im Zentrum der mit 65.000 Einwohnern drittgrößten Stadt im Nordosten werden nach Angaben der Organisatoren alle Ministerien vertreten sein und über ihr Wirken informieren. Die sechs Landkreise und die beiden kreisfreien Städte präsentieren sich auf einer sogenannten Landesmeile. Die landesweite Ehrenamtstour macht Station in Neubrandenburg. Dabei werden Vereine und Verbände ihre Angebote etwa in Sport und Kultur vorstellen.
Beginnend am Freitagabend wird auf zwei großen Bühnen Musik und Unterhaltung geboten und in der Konzertkirche gibt es ein Gratis-Konzert der Mecklenburgischen Staatskapelle. Der Bedeutung Neubrandenburgs als Garnisonsstadt werde ebenfalls Rechnung getragen. Laut Schwesig ist eine Videoschalte zu den Soldaten geplant, die derzeit im Nato-Einsatz in Litauen sind. Im Rahmen des MV-Tages ist auch die Ehrung von Feuerwehrleuten geplant, die jüngst bei den großen Waldbränden im Einsatz waren.
Laut Schwesig wird es erstmals eine Art Klimaausgleich für den MV-Tag geben, indem das Land ein Moorschutzprojekt auf Rügen und die Anpflanzung von Hecken in Nordwestmecklenburg finanziert. Ob diese Vorhaben ohnehin schon geplant waren, sagte Schwesig nicht. Zur Finanzierung des MV-Tags stellt das Land insgesamt 460.000 Euro bereit, Neubrandenburg steuert 15.000 Euro bei.
Nach den Worten von Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) ist der MV-Tag ein wesentlicher Höhepunkt in Neubrandenburgs Jubiläumsjahr. Die Stadt am Tollensesee habe sich sehr gut entwickelt und wolle das auch ihren Gästen zeigen. So sei vielen nicht bekannt, dass die Stadt mit viel Grün und ihrem See sehr naturnah sei. «Und dann natürlich die vier Tore, die Stadtmauer, 2,8 Kilometer lang, das ist ein schöner Stadtspaziergang», warb Witt. Mit der Konzertkirche verfüge Neubrandenburg über ein kulturelles Juwel und die 69 Sportvereine hätten zahlreiche Spitzensportler hervorgebracht. All das solle beim MV-Tag deutlich gemacht werden.
Beim bislang letzten MV-Tag, 2018 in Rostock, waren laut Staatskanzlei rund 100 000 Besucher gezählt worden. Danach sollte mit Greifswald wieder eine Stadt in Vorpommern Gastgeber sein. Die Corona-Pandemie durchkreuzte dann allerdings diese Pläne. Nun soll die Hansestadt 2025 das Landesfest ausrichten. Wie Schwesig weiter sagte, wird Mecklenburg-Vorpommern 2024 im Rahmen der Bundesratspräsidentschaft Gastgeber für die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit sein. Gefeiert werde dann - wie schon 2007 - wieder in Schwerin.