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MV-Klimaminister fordert mehr EU-Geld für Moorschutz

Ohne die Bauern wird es für Mecklenburg-Vorpommern schwierig, seine Klimaziele zu erreichen. Das hat Minister Backhaus klargestellt. Die Landwirte benötigten mehr Hilfen für die Wiedervernässung von Mooren - und müssten sich von alten Denkmustern befreien.
Till Backhaus
Till Backhaus (SPD), Agrar-, Umwelt- und Klimaschutzminister von Mecklenburg-Vorpommern. © Jens Büttner/dpa

Mecklenburg-Vorpommerns Klimaminister Till Backhaus (SPD) fordert mehr Geld von der EU für die Wiedervernässung trockengelegter Moore zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Den Bauern müssten zudem Anreize gegeben werden, auf alternative Bewirtschaftungsformen auf Mooren umzustellen, sagte Backhaus am Mittwoch bei einem Forum zum Thema Moore und Klimaschutz in Brüssel laut einer Pressemitteilung seines Ministeriums.

30 Prozent aller Treibhausgase in MV kommen aus den Mooren

In Mecklenburg-Vorpommer stammen Experten zufolge rund 30 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen aus den trockengelegten Mooren. Die meisten dieser Flächen wurden in den vergangenen Jahrhunderten und insbesondere in der DDR trockengelegt, um zusätzliche landwirtschaftliche Nutzfläche zu bekommen. Die meisten dieser Flächen werden noch heute von Bauern bewirtschaftet.

Vor diesem Hintergrund betonte Backhaus: «Moorschutz darf kein Nischenthema des Naturschutzes sein, sondern ist eine Frage der Landnutzung und in den meisten Fällen der Landwirtschaft. Mit reinen Naturschutzgroßprojekten, in denen große Flächen aus der Nutzung gehen, werden wir unsere Ziele nicht erreichen und keine Akzeptanz in der Bevölkerung erhalten.» Die Bauern müssten stärker als bisher mit ins Boot, um die Klimaziele erreichen zu können, stellte er klar.

Der Minister forderte zusätzliche Mittel für Investitionen in die Wiedervernässung von Mooren aus den großen EU-Förderprogrammen Eler und Efre. Bei Investitionen in den Moorschutz habe es jedoch Kürzungen von 20 auf knapp 6 Millionen Euro gegeben. Zugleich liege auf Basis bereits geförderter Vorplanungen ein Mittelbedarf von über 40 Millionen Euro vor. Außerdem müsse der Verwaltungsaufwand reduziert werden. «Rund 30 Prozent der Projektkosten versinken in der administrativen Umsetzung», so Backhaus.

Backhaus: Kohlenstoff-Zertifikate sind auch Agrarprodukte

Der Minister bezeichnete die Landwirtschaft als den wichtigsten Partner im Moorschutz. «Dabei müssen wir uns auch von alten Denkmustern trennen», appellierte er. «Landwirtschaftliche Produkte können auch Kohlenstoffzertifikate sein, die auf einer wiedervernässten Fläche quasi angebaut werden.»

Allein in Mecklenburg-Vorpommern gibt es den Angaben zufolge 287.900 Hektar Moor - rund zwölf Prozent der Landesfläche. Davon würden 159.098 Hektar landwirtschaftlich genutzt, davon wiederum 139.980 Hektar als Wiesen und 19.118 Hektar als Acker. Auf weiteren 49 509 Hektar wächst Wald.

© dpa
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