Die Museen in Mecklenburg-Vorpommern haben sich im zurückliegenden Jahr langsam aus dem Corona-Tief gekämpft. Nach Einschätzung des Landesmuseumsverbandes erreichte die Gesamtbesucherzahl etwa 60 Prozent des Niveaus vor der Corona-Pandemie. Dabei konnten einige Häuser eigenen Angaben zufolge bereits an die Zahlen vor Corona anknüpfen, wie das Ozeaneum in Stralsund oder das Schweriner Schloss.
«Die Lage ist in den einzelnen Häusern sehr unterschiedlich, aber grundsätzlich geht es wieder aufwärts», sagte André Quade vom Museumsverband Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Presse-Agentur. Man habe die Hoffnung, 2024 wieder die Zahlen vor Corona zu erreichen. Damals war die Gesamtbesucherzahl in den mehr als 200 Museen im Land mit etwa drei Millionen angegeben worden.
Im neuen Jahr dürfen sich Museumsgänger auf einige spannende Sonderausstellungen freuen. Die Kunsthalle Rostock organisiert eine Schau rund um die Wochenkrippen, die Tausende Kinder in der DDR besuchten - aber nicht nur dort. Diese umstrittene Form der Kinderbetreuung sei in ganz Europa verbreitet gewesen, schreibt die Kunsthalle auf ihrer Internetseite.
Geplant ist vom 5. März bis 1. Mai eine interdisziplinäre Ausstellung mit Texten sowie Audio- und Filmbeiträgen von Zeitzeugen und mit künstlerischen Beiträgen von Collagen bis zu Installationen. Ergänzt wird die Schau, die für Gesprächsstoff sorgen dürfte, nach Angaben der Kunsthalle durch ausgewählte Werke aus der eigenen Sammlung.
Der Schönheit der Liebe hingeben können sich Besucher der Ernst Barlach Stiftung in Güstrow, wo vom 12. Februar bis zum 7. Mai die Sonderausstellung «Facetten der Liebe» zu sehen ist. Die Ausstellung widme sich diesem bisher kaum beachteten Themenkomplex und beleuchte anhand zahlreicher Beispiele, welche Facetten der Liebe Barlach in seiner Kunst abbildete, so die Ausstellungsmacher. Die Spannbreite reiche von konventionellen Paardarstellungen bis hin zur Thematisierung käuflicher Liebe. «Dabei nehmen Aspekte wie Versuchung, Sehnsucht, Fürsorge, Zusammenhalt, aber auch Abschied und Trauer einen großen Raum ein.»
In Rostocker historischen Stadtansichten schwelgen können Besucher des Kulturhistorischen Museums der Hansestadt vom 16. Juni bis 8. Oktober. Die Ausstellung «Fokus Stadtbild Rostock» widme sich den historischen Rostock-Ansichten des 16. bis 19. Jahrhunderts, teilte das Museum mit. Drucke, Zeichnungen, Rekonstruktionen und seltene historische Fotografien ermöglichten Vergleiche und ließen Stadtgeschichte lebendig werden. Die älteste gedruckte Ansicht Rostocks schuf demnach der Nürnberger Hans Weigel im Jahr 1560.
Das Staatliche Museum Schwerin wird weiter umgebaut und ist geschlossen. Es werde deshalb auch 2023 an verschieden Orten der Landeshauptstadt als «Museum außer Haus» zu Gast sein, zum Beispiel in der Landesbibliothek, teilten die Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen mit. Im Schweriner Schloss läuft weiterhin die Ausstellung «Glanzstücke im Dialog», die seit Juli die schönsten Stücke des geschlossenen Museums zeigt und bereits mehr als 50.000 Besucher angelockt hat.
Darüber hinaus würden neue Veranstaltungsformate entwickelt und getestet, die dann das Programm-Angebot ab der Wiedereröffnung bereichern sollen. Dabei gehe es unter anderem um eine Hommage an Picasso mit Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten in Schwerin