Die Polizei in Neubrandenburg fahndet nach einer Museumsstele. Wie eine Polizeisprecherin am Freitag sagte, haben Unbekannte die rund zwei Meter hohe Säule aus rostigem Stahl auf dem Gelände des Ex-Panzerreparaturwerkes am Tollensesee abgebaut und gestohlen. Sie hat mehrere museale Darstellungen und gehört zu einem Lehrpfad aus Cortenstahlsäulen zu geschichtlich bedeutsamen Orten in der größten Stadt der Mecklenburgischen Seenplatte. Auf dem Gelände am Seeufer war das größte Panzerreparaturwerk der Warschauer Paktstaaten in der DDR-Zeit angesiedelt.
In der davor liegenden NS-Zeit waren hier Antriebe für Unterwassertorpedos getestet worden. Im streng abgeschirmten DDR-Panzerreparaturwerk arbeiteten bis zu 5000 Menschen. Der Betrieb wurde nach 1990 stark verkleinert. Das Gros des Geländes steht unter Denkmalschutz. Inzwischen gibt es viele kleinere Ansiedlungen und unterschiedliche Pläne für die Nutzung, darunter auch Gastronomie und einen kleinen Hafen.
Die Stele trägt laut Polizei den Titel «VEB Reparaturwerk Neubrandenburg (RWN)». VEB steht für die damalige Bezeichnung «Volkseigener Betrieb». Die Tatzeit könne nicht genau eingegrenzt werden.