Magdeburg erster HSV-Verfolger: Der Traumstart ist für den 1. FC Magdeburg perfekt und das weiterhin ungeschlagene Team von Trainer Christian Titz ist als Zweiter erster Verfolger von Tabellenführer Hamburger SV. Durch Tore von Luca Schuler (2. Minute), Jean Hugonet (21.), Luc Castaignos (68.) und Ahmet Arslan (90.+1) siegte der FCM am Sonntag bei Holstein Kiel 4:2 (2:1). Vor 12 900 Fans trafen Steven Skrzybski (32.) und Philipp Sander (50.) für die fehleranfälligen Gastgeber.
Schuler bescherte dem FCM einen Traumstart. Der Stürmer setzte sich über die linke Seite mit einer starken Einzelaktion durch und schlenzte den Ball im Strafraum ins lange Eck. Dann gab es Unterstützung von Thomas Dähne. Einen harmlosen, weil zentralen Schuss von Hugonet ließ der Kieler Keeper ins Tor. Nach einer guten halben Stunde traf Daniel Heber den Ball nicht, Skrzybski rannte allein auf Dominik Reimann zu und überlupfte den FCM-Torwart. Ärgerlich für Magdeburg, weil man das Spiel im Griff hatte.
Es kam noch schlimmer. Kiels Kapitän Sander (49.) traf zunächst mit einem sehenswerten Schuss die Latte. Eine Minute später flog ein langer Einwurf in den Strafraum, Sander schaltete im Gewühl am schnellsten und glich aus. Magdeburg fing sich allerdings wieder, wurde durch die Joker Castaignos und Arslan belohnt.
Eindimensionale Rostocker: Höhenflug gestoppt, Tabellenführung verloren - beim 1:2 gegen Hannover 96 war das größte Manko im Spiel von Hansa Rostock die Eindimensionalität. Immer wieder wurde im ausverkauften Ostseestadion versucht, mit langen Bällen die Abwehr der Gäste zu überspielen und dann mit Flanken das gegnerische Tor in Gefahr zu bringen. «Wir sind im letzten Drittel nicht durchgekommen und haben auch falsche Entscheidungen getroffen», sagte Trainer Alois Schwartz. Auch Hoffnungsträger Juan José Perea, der noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte ist, konnte dieses Mal nach seiner Einwechslung keine entscheidenden Impulse mehr geben.
Dazu gab es Ärger über einige Entscheidungen von Schiedsrichter Florian Exner. Der sah nach Betrachtung der Videobilder ein Handspiel von Nico Neidhart im Strafraum. Den Elfmeter nutzte Hannover zum Siegtreffer. «Da sind so viele Zweifel an der Entscheidung, dass man einfach mit Einwurf weiter machen sollte, und dann ist gut», sagte Torwart Markus Kolke.
Herthas bedrohliche Doppelnull: Nach der dritten Niederlage im dritten Spiel ohne eigenen Treffer dämmert es den Berliner Bundesliga-Absteigern langsam, dass die schlimmsten Befürchtungen Realität werden. Die sportliche Krise geht einfach weiter. Bei der Analyse des 0:3-Tiefschlags beim Hamburger SV benutzte Trainer Pal Dardai am Samstagabend immer wieder das entscheidende Wort: «Qualität». Die fehlt. Das war in Hamburg offenkundig.
Dabei hatten die Berliner nach dem 5:0 im DFB-Pokal beim FC Carl Zeiss Jena in der Vorwoche auf eine Trendwende in der Liga gehofft. Gegen den Viertligisten reichte die Qualität. Gegen den HSV war die Hertha im Traditionsduell chancenlos. «Diese Woche habe ich noch gedacht, wenn wir so in Hamburg spielen, dann gewinnen wir. Aber es ist nichts davon rausgekommen», monierte Dardai. «Wir reden immer die ganze Woche ganz viel, aber im Endeffekt fehlt die Qualität dann wahrscheinlich auch», sagte Verteidiger Toni Leistner. Doch viel Geld für Verstärkungen wird der klamme Club kaum ausgeben können, selbst wenn noch Spieler wie Dodi Lukebakio verkauft werden.