Mit Handreichungen und regelmäßigen Schulungen sollen Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern besser auf den Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) - etwa mit dem Textroboter ChatGPT - vorbereitet werden. Der Landtag in Schwerin forderte die Landesregierung am Freitag mit breiter Mehrheit auf, zügig die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Neben praxisorientierten Informationen soll es auch Hinweise zu rechtlichen Fragen und zum Datenschutz geben.
In der Debatte verwiesen Redner aller Fraktionen darauf, dass mit dem Einsatz der KI an Schulen Chancen, aber auch Risiken verbunden seien. Deshalb bedürfe es klarer und einheitlicher Regeln. Aus den Reihen der Opposition kam aber auch Kritik: Die rot-rote Koalition reagiere zu spät auf die Entwicklungen und habe versäumt, flächendeckend die technischen Voraussetzungen zu schaffen, hieß es.
Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) sagte, wichtig sei, dass Neues immer wissenschaftlich begleitet werde, über Grenzen und Möglichkeiten aufgeklärt werde, um Überforderung und auch Verteufelung zu vermeiden. «Nur so kann man Akzeptanz und Vertrauen in die Nutzung der Künstlichen Intelligenz fördern», sagte Oldenburg.
Mecklenburg-Vorpommern habe dafür gute Bedingungen. «Wir sind das einzige Bundesland mit einem Pflichtfach Informatik und Medienbildung ab Jahrgangsstufe fünf», sagte sie. Es gebe Webseminare und Its-Learning-Kurse. Doch machte Oldenburg deutlich: «Niemals wird die Künstliche Intelligenz die Lehrkraft hundertprozentig ersetzen.» Bildung, Förderung und Erziehung funktioniere nicht ohne Kommunikation und menschlichen Kontakt. Doch führe die KI dazu, dass sich etwa die Lernstandskontrolle verändere. Mit dem Textprogramm ChatGPT lassen sich etwa Hausarbeiten leicht erstellen.
Künstliche Intelligenz bezeichnet meist Anwendungen auf Basis maschinellen Lernens, bei denen eine Software große Datenmengen nach Übereinstimmungen durchforstet und daraus Schlussfolgerungen zieht. Sie werden schon jetzt in vielen Bereichen eingesetzt. Chatbots oder automatische Playlists von Streaming-Diensten arbeiten ebenfalls mit KI.