MV erwägt Abitur ohne Matheprüfung: Kritik von CDU und AfD

Werden Abiturienten in Mecklenburg-Vorpommern durch die verbindlichen Prüfungen im Fach Mathematik benachteiligt? Das Bildungsministerium sieht es so und sucht nach einer Lösung. Die Entwertung des Abiturs sei kein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit, warnt die Opposition.
Abschlussprüfung
Eine Schülerin schreibt ihre Abschlussprüfung. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern prüft die Abschaffung einer verbindlichen Prüfung in Mathematik für alle Abiturienten. Bislang müssten alle Schüler auch im Grundkurs eine schriftliche Prüfung ablegen. In der Mehrzahl der anderen Bundesländer sei dies nicht der Fall, erklärte am Sonntag ein Sprecher des Ministeriums in Schwerin. «Das heißt, dass hier die Prüfungsergebnisse des Abiturs in Deutschland nicht vergleichbar sind, weil es unterschiedliche Voraussetzungen gibt.»

Den Angaben zufolge evaluiert derzeit eine Lenkungsgruppe die Abiturprüfungsverordnung. Dabei werde das weitere Vorgehen im Fach Mathematik ergebnisoffen diskutiert. «Dazu gehört auch, welche Veränderungen in der Anwahl von Prüfungsfächern oder der Prüfungspflicht von Fächern notwendig sind, um die Vergleichbarkeit des Abiturs bundesweit zu verbessern und damit eine Benachteiligung der Schülerinnen und Schüler in Mecklenburg-Vorpommern zu vermeiden», erklärte der Sprecher von Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke).

Zuvor hatte die «Ostsee-Zeitung» über die mögliche Abschaffung der Prüfungspflicht in Mathematik berichtet. Die Abiturienten in Mecklenburg-Vorpommern hätten im vergangenen Jahr im Mathe-Grundkurs im Schnitt mit der Note 4 abgeschlossen, hieß es in dem Bericht.

Von CDU und AfD kam scharfe Kritik an den Überlegungen des Ministeriums. «Abiturientinnen und Abiturienten sollten mehr können als das kleine Einmaleins. Wer behauptet, Mathematik sei für viele Berufe entbehrlich, die Prüfung sei es daher auch, lügt den Schülerinnen und Schülern schamlos ins Gesicht» erklärte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Torsten Renz. Die Entwertung des Abiturs sei kein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit.

«Wer gegen Mathematik motzt, darf fatalerweise immer auf Beifall hoffen», erklärte der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult und fügte hinzu: «Statt Prüfungen abzuschaffen, sollte die Schule Kindern vermitteln: Mathematik ist cool.»

© dpa
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