Sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod einer Frau in Barth (Vorpommern-Rügen) beginnt am 4. April am Landgericht Stralsund der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Dem 43 Jahre alten Mann wird von der Staatsanwaltschaft Mord aus niederen Beweggründen vorgeworfen, wie das Landgericht am Mittwoch mitteilte.
Der aus Marokko stammende Lebensgefährte soll die 38-jährige Frau am 12. Oktober mit 35 Messerstichen getötet haben. Der Vorfall hatte sich in dem Zimmer der Familie in einer Asylbewerberunterkunft in der Kleinstadt ereignet. Die Frau erlitt Verletzungen an Kopf, Oberkörper und Armen und starb noch am Tatort.
Als Motiv gab die Staatsanwaltschaft Eifersucht an. Der 43-Jährige habe seine Frau dafür bestrafen wollen, dass sie sich auf einen anderen Mann eingelassen habe. Zeugen hatten die Polizei am Tattag gerufen, weil der Beschuldigte mit viel Blut an der Kleidung in der Stadt gesehen worden war. Er wurde gefasst. Bei der Polizei soll er die Tat eingeräumt haben. Bei der Vorführung wegen eines Haftbefehls im Amtsgericht hatte er sich darauf berufen, wegen Alkohol und Drogen keine Erinnerung an den Vorfall mehr zu haben.
Für den Prozess sind drei Verhandlungstage geplant, in denen mehrere Zeugen und zwei Sachverständige gehört werden sollen. So geht es auch darum, ob der 43-Jährige voll schuldfähig war. Mit einem Urteil wird am 12. April gerechnet.
Zur Familie gehören drei Kinder, die aber zur Tatzeit in Kindereinrichtungen gewesen sein sollen. Sie würden vom Jugendamt betreut, hieß es von der Staatsanwaltschaft.